Mehr als 2000 Fahrzeuge am Haken
Leistungsbilanz des Ordnungsamtes Friedrichshain-Kreuzberg
"Wir sind nicht untätig." Diese Feststellung zieht sich durch die Bilanz für 2019, die das Ordnungsamt kurz vor dem Jahreswechsel vorlegte.
Demnach hat das Amt allein in den Monaten Januar bis November 2157 Umsetzungen von verkehrswidrig abgestellten Fahrzeugen veranlasst. Es sind, wie auch bei anderen Angaben, noch einige mehr, denn bei allen fehlten noch die Zahlen für Dezember. Und bei den Falschparkern auch noch die aus dem Monat Oktober.
517 Mal landeten motorisierte Vier- oder Zweiräder im Zusammenhang mit sogenannten Vorbestellungen am Haken. Darunter zu verstehen sind Einsätze, bei denen sich ein Abschleppdienst bereits mit vor Ort befindet, was für einen schnelleren Abtransport sorgt.
Auch im Zusammenhang mit anderen Schwerpunktaktionen wurden Autos umgesetzt: 25 Mal im Zusammenhang mit Kontrollen vor Grundschulen. Der Aufgabe, vor allem das morgendliche Aufgebot an Elterntaxis in geregelten Bahnen zu halten, kam das Ordnungsamt laut eigenen Angaben 2019 an insgesamt 91 Tagen und bei 17 Schulen nach. Dabei wurden in der Summe 1225 Verkehrsordnungswidrigkeiten festgestellt. Allein im Bereich der Aziz-Nesin- und Carl-von-Ossietzky-Schule waren es 401.
Fast 1100 Übertretungen im Straßenverkehr entdeckte die Fahrradstreife des Außendienstes. Sie veranlasste 37 Abschleppvorgänge.
Aber auch Radfahrer sind, ausweislich dieser Bilanz, nicht nur Unschuldsengel. Die Pedaltreter fielen 598 Mal durch nicht vorschriftsmäßiges Verhalten auf. Ebenso wie 369 Hundehalter in Friedrichshain und 260 in Kreuzberg. Häufigstes Vergehen dieser Personengruppe: nicht Einhalten der Leinenpflicht.
Beim Missachten des Grillverbots in Grünanlagen scheint es eine Diskrepanz zwischen den beiden Ortsteilen zu geben. Während in Friedrichshain 88 Fälle von unerlaubtem Bruzzeln zur Anzeige gebracht wurden, waren es in Kreuzberg nur 26.
Auch 200 rechtskräftig abgeschlossene Verfahren gegen Hütchenspieler erwähnt das Amt in seinem Arbeitsnachweis. Sie hätten mit teilweise mehr als 1000 Euro Bußgeld geendet. Dazu habe es 20 Erzwingungshaftanordnungen gegeben.
Die seit vergangenem Jahr in Dienst gestellten Waste Watcher waren ebenfalls nicht untätig. Sie stellten 1101 Fälle von illegal abgelagerten Müll fest und konnten immerhin 132 Bußgeldverfahren einleiten.
Die Zahlen sagen natürlich nichts über die wahrscheinliche Dunkelziffer aus. Wie mehrfach berichtet, räumt das Ordnungsamt selbst ein, es könne schon wegen seiner angespannten Personalsituation nicht an allen Stellen im Bezirk gleichzeitig sein. Daran wird sich auch 2020 wohl nicht allzu viel ändern. Und für ständigen Nachschub an Arbeit sorgt bereits das Bürgerportal Ordnungsamt-Online: Dort gingen von Januar bis November 2019 insgesamt 20.305 Meldungen für Friedrichshain-Kreuzberg ein.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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