Die Flaschenwand ist weg: Ordnungsamt und BSR räumten

Einige Flaschen gingen bei der Beräumung kaputt. | Foto: Philipp Hartmann
2Bilder
  • Einige Flaschen gingen bei der Beräumung kaputt.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Kreuzberg.

Er war fast schon eine kleine Touristenattraktion. Am U-Bahnhof Schlesisches Tor hatte ein Obdachloser eine Flaschenwand aus mehr als 2000 leeren Bierflaschen gebaut. Das Ordnungsamt ordnete jedoch die Räumung an.

Petrov Chojnacki (44) wurde in den vergangenen Tagen zum bekanntesten Obdachlosen Berlins. Auf der Suche nach einem Schlafplatz hatte er sich auf einer Grünfläche an der Bevernstraße mit Blick auf die Spree niedergelassen. Diese liegt direkt neben dem U-Bahnhof Schlesisches Tor. Dort hatte er sich aus mehr als 2000 Flaschen eine Wand gebaut. Damit wollte er seinen Schlafplatz eingrenzen. Viele Berliner und Touristen wurden darauf aufmerksam, machten Fotos von dem Kunstwerk und spendeten dem Mann Geld. Außerdem besuchten zahlreiche Journalisten und Kamerateams den Ort. Chojnacki wurde zu einer kleinen Attraktion.

Doch inzwischen ist die Mauer wieder weg, denn das Ordnungsamt hatte etwas dagegen. Auf Anfrage der Berliner Woche teilte es mit, dass es sich hierbei „um eine nicht beantragte, nicht genehmigte und darüber hinaus zumindest potentiell gefährdende Nutzung von öffentlichem Straßenland handelt“. Die unmittelbare Initiative zur Beräumung sei von der Stadtreinigung ausgegangen, hieß es weiter. Das Ordnungsamt verpflichtete den Mann dazu, die Beräumung zu dulden. Ein Anwohner half Chojnacki jedoch spontan, seine Flaschen in Kartons zu verpacken und auf seinem Hinterhof zu lagern. Da es sich hierbei um Privatland handelt, werden das Ordnungsamt und die BSR nicht weiter aktiv.

Petrov Chojnacki stammt aus Polen und arbeitete dort als Bauarbeiter. Im Winter will er nach Norwegen auswandern, um dort wieder zu arbeiten. Dies wollte er sich von dem Flaschenpfand finanzieren. Mithilfe der bereits gesammelten 2000 Flaschen hätte er 160 Euro zusammen. Trotz der Räumung dürfte er weitersammeln, da er sich selbst rund 6000 Flaschen als Ziel gesetzt hatte. ph

Einige Flaschen gingen bei der Beräumung kaputt. | Foto: Philipp Hartmann
Petrov Chojnackis Flaschen stehen nun in einem Innenhof. | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 233× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 993× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.