Früheres Ende für die Parklets
Sitzmöbel und Straßenpunkte auf der Bergmannstraße kommen ab 23. September weg

Verweilen in den Parklets geht jetzt nur noch einige Wochen. | Foto: Thomas Frey
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  • Verweilen in den Parklets geht jetzt nur noch einige Wochen.
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Die Parklets an der Bergmannstraße waren in den vergangenen Monaten einer der Aufreger im Bezirk. Nun kommen sie weg.

Laut eines Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) sollten sie ab Anfang August verschwinden. Nach dem Zeitplan für die Testphase für die geplante Begegnungszone war das erst für November vorgesehen. Jetzt gibt es eine Art Kompromiss: Die besonderen Aufenthaltsorte entlang der Straße werden nach Angaben von Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne) ab dem 23. September abgebaut. Ebenso werden die grünen Punkte von der Fahrbahn getilgt. Das dauere dann zwar knapp zwei Monate länger, als von einer Mehrheit im Bezirksparlament gewünscht. Aber diese Zeit brauche es noch, um zu wirklich fundierten Ergebnissen der Testphase zu bekommen, erklärte der Stadtrat.

So wäre erst seit Anfang August die Friesenstraße nach dem Fahrbahnumbau wieder freigegeben. Wie sich der dortige Verkehr auf die Bergmannstraße auswirke, sei ein wichtiges Faktum. Deshalb werde es im September eine erneute Verkehrszählung geben.

Zwei Werkstätten und ein "Reallabor"

Noch entscheidender ist aber, dass es bis zum vorgesehenen Parklet-Ende noch einige Aktivitäten im Zusammenhang mit der Begegnungszone geben soll. Gerade auch in Sachen direkte Bürgerbeteiligung. So finden am 13. und 15. August zwei geschlossene Werkstätten statt, zu denen insgesamt 100 Bewohnerinnen und Bewohner eingeladen wurden. Ihre Zusammensetzung, so wird betont, entspreche dem demographischen Querschnitt des Bergmannkiezes. Als Grundlage dieser Treffen dienen Ergebnisse einer bis Mitte Juli durchgeführten Haushaltsbefragung von 4000 Anwohnern und Gewerbetreibenden. Sie waren per Zufallsprinzip angeschrieben worden.

Die Ergebnisse der Workshops werden danach aufgearbeitet und in bis zu vier Varianten öffentlich präsentiert. Dazu kommt, wie von der BVV-Mehrheit gefordert, eine sogenannte "Nullvariante". Sie bedeutet, alles soll so bleiben wie vor Beginn der Testphase.

Zu sehen sind die Vorschläge vom 1. bis 20. September bei einer "Freiluftgalerie" an insgesamt sechs Parklets. Parallel dazu läuft eine Online-Beteiligung, bei der die Resultate kommentiert und bewertet werden können.

Höhepunkt dieser Open Air-Ausstellung ist schließlich am 20. September ein "Reallabor". An diesem Tag sollen die verschiedenen Varianten exemplarisch vorgeführt und diskutiert werden. Erst danach ergebe sich ein wirkliches Meinungsbild zum weiteren Fortgang der Begegnungszone, so der Tenor von Florian Schmidt. Zudem habe ja auch die BVV eine umfassende Bürgerbeteiligung verlangt. Deshalb hofft er, dass "wegen ein paar Wochen" mehr für die Parklets das Bezirksparlament mitgehen kann. "Qualität vor Zeit" lautete in diesem Zusammenhang die Devise.

Planungen sollen im Frühjahr 2020 vorliegen

Nach ihrem Abtransport werden die Parklets erst einmal eingelagert. Wie ihre bisherigen Standorte dann genutzt werden, dazu wollte sich der Stadtrat nicht konkret äußern. Auch das sei ja eine Entscheidung der kommenden Wochen. Dass dort aber wieder Parkplätze entstehen, kann er sich anscheinend nur schwer vorstellen.

Alle Ergebnisse sollen bei einer öffentlichen Veranstaltung irgendwann zwischen Oktober und Dezember vorgestellt werden, darauf aufbauende Planungsvarianten dann im ersten Halbjahr 2020 vorliegen und der BVV zur Abstimmung vorgelegt werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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