Ideen für eine urbane Bucht: Erste Entwürfe für Promenade im Baugebiet "An der Mole"

Die Architekten präsentierten ihre Ideenskizzen auf der Bürgerversammlung. | Foto: Wrobel
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Rummelsburg. Im Baugebiet "An der Mole" sollen nicht nur ein Marinepark, Büros und Wohnungen entstehen. Wie die öffentlichen Plätze aussehen könnten, das zeigen drei Entwürfe.

Im Herbst vergangenen Jahres schaute selbst die Bau- und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vorbei: Das Baugebiet "An der Mole" – in direkter Verbindung zum Bahnhof Ostkreuz und der Rummelsburger Bucht – ist eines der attraktivsten in Berlin. Ende 2016 hatte das Abgeordnetenhaus dem Verkauf zugestimmt. Doch noch ist die Tinte unter den Verträgen nicht trocken. In wenigen Monaten soll das mehrere Jahre laufende Bebauungsplanverfahren für das Gebiet beendet werden. Dann könnte auch der Vertrag gültig werden und die Bebauung würden beginnen.

Doch selbst dann wird nicht das gesamte Areal verdichtet. Es bleibt öffentliche Fläche übrig, die ebenfalls neu gestaltet werden will. Wo die Kynaststraße auf die Hauptstraße trifft, soll ein Stadtplatz entstehen, der auch ein Eingangstor zur Rummelsburger Bucht sein soll. Verbunden mit diesem Stadtplatz ist laut aktuellem Plan auch eine 17 Meter breite Promenade, die direkt ans Ufer des Rummelsburger Sees führt. Wie diese öffentlichen Plätze aussehen könnten, darüber zerbrachen sich im Auftrag des Bezirksamtes drei Landschaftsarchitekten-Teams die Köpfe. Am 4. Mai stellten sie ihre ersten Skizzen erstmals der Öffentlichkeit zur Diskussion vor, bevor sie am 6. Juli die finalen Entwürfe noch einmal präsentieren.

Das Berliner Büro "Belvedere" schlägt vor, "Urbanes mit Ländlichem zu verknüpfen". Den Stadtplatz stellen sich diese Landschaftsarchitekten als urbanen Stadtbalkon vor, der durch die ebenfalls in städtischem Einheitslook gehaltene Promenade den Verkehrsknotenpunkt an der Kynast- und Hauptstraße mit dem Uferbereich verbindet. Highlight dieses Entwurfs ist dabei der Fahrradweg, der am Uferbereich entlang führt. Ihn wollen die Architekten auf einen rund vier Meter hohen Stahlskelett-Steg setzen. Das soll zum einen Konflikte mit den Fußgängern vermeiden helfen, weil so zwei getrennte Bereiche entstehen. Zum anderen würde der Steg auch den Uferbereich von der Promenade absetzen.

Auf "Naturnähe trotz Verdichtung" setzt das Berliner Büro "hochC". Das Architektenteam will bei der Gestaltung die "Buntheit des Geländes" spiegeln. Möglich wird das durch Wasserbecken, Dünen und Böschungen, die sich ab dem Stadtbalkon über die Promenade bis hin zum Ufer ziehen. Orientierung finden die Fußgänger entlang der Promenade durch ein mäanderndes Motiv: Wie eine Flussschlinge ziehen sich kleine Wasserbuchten und Grünflächen entlang der Promenade. Am Ufer erwarten die Flaneure dann Schwimmpontons. Ziel sei, "die in Berlin wenig gegebene Chance zu nutzen, möglichst nah ans Wasser zu kommen", so die Architekten.

Grüne Inseln und hochwachsende Bäume sind dagegen das Motiv der Entwurfsskizze aus dem Dresdner Büro "r+b". Die Inseln sollen bereits am Eingangsbereich der Kynast- und Hauptstraße einladen. Ein Band aus grünen Buchten, die teilweise mit hohen Pappeln bepflanzt sind, sollen entlang der Promenade entstehen und die Fluchten der umstehenden, hohen Gebäude zitieren. Das Finale erwartet die Besucher am Ufer: Stufenweise geht es in langgezogenen Bereichen hinab zum See. Auf dieser Art "Seeterrassen" lässt es sich verweilen. KW

Unter www.promenade-ostkreuz.de sind alle Entwürfe der Landschaftsarchitekten einzusehen. Die Abschlussveranstaltung zur Gestaltung der Promenade findet am Dienstag, 6. Juli, von 19 bis 22 Uhr in der Aula der Jugendherberge am Ostkreuz in der Marktstraße 9 statt.
Die Architekten präsentierten ihre Ideenskizzen auf der Bürgerversammlung. | Foto: Wrobel
Wo sich Kynast- mit der Hauptstraße trifft, soll ein Stadtplatz mit Promenade entstehen. Foto: Wrobel | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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