Neustart nach sechs Jahren Leerstand
Haus der Befreiung wird ab August saniert

Etwas verloren zwischen Hochhäusern erinnert das Haus der Befreiung an der Landsberger Allee an die Befreiung Berlins durch die Sowjetarmee am 21. April 1945. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Etwas verloren zwischen Hochhäusern erinnert das Haus der Befreiung an der Landsberger Allee an die Befreiung Berlins durch die Sowjetarmee am 21. April 1945.
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Nach sechs Jahren des Leerstands beginnt im August die seit Langem angekündigte Sanierung. Das Haus der Befreiung in der Landsberger Allee 563 mit seiner markanten weinroten Außenfassade wird bis Ende 2022 modernisiert.

Bis 2015 wurde das Haus der Befreiung noch von der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Bezirksamtes genutzt. Seitdem steht es leer. Nach der Sanierung soll ein Beratungs- und Begegnungszentrum mit dem Schwerpunkt Migration einziehen. Dafür werden Büros und Beratungszimmer eingerichtet. Zugleich ist im Erdgeschoss ein großer und multifunktional nutzbarer Raum mit einer Teeküche für Angebote der sozialen Begegnung geplant.

Als zukünftige Generalmieter vorgesehen sind neben der Wuhletal gGmbH auch der Caritasverband für das Erzbistum Berlin sowie der Landesverband der Volkssolidarität. Beide sind unter anderem sowohl für den bezirklichen Migrationssozialdienst als auch für die Koordination der Integrationslotsen verantwortlich. „Das Haus wird darüber hinaus für weitere Akteure der bezirklichen Integrations- und Migrationsarbeit zur Verfügung stehen. Weitere Einzelheiten stehen derzeit noch nicht fest“, teilte der Integrationsbeauftragte im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Dr. Thomas Bryant, auf Anfrage der Berliner Woche mit.

Der Eingang auf der Rückseite ist ebenso sanierungsbedürftig wie das gesamte Gebäude. Ein Anbau mit einer zweiten Treppe und einem Aufzug soll den Zugang zukünftig erleichtern. | Foto: Philipp Hartmann
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Zunächst stehen erst einmal aufwendige Arbeiten im und rund um das Haus an. Die bestehende Holzdachkonstruktion weist zum Beispiel starke Schäden auf. Sie muss vollständig erneuert werden inklusive der Dacheindeckung. „Weiterhin sind an den Außenwänden des Kellergeschosses partiell Schäden durch eindringende Feuchtigkeit vorhanden, die im Rahmen der Sanierung behoben werden. Für die künftige Nutzung des Gebäudes ist es auch erforderlich, die Baukonstruktion und die Gebäudetechnik entsprechend der geltenden technischen Regeln zu ertüchtigen“, erklärt das Kulturamt. Zudem werden die WC-Anlagen erneuert und um eine behindertengerechte Toilette ergänzt.

Das Haus der Befreiung an der Landsberger Allee erinnert an die Befreiung Berlins durch die Sowjetarmee am 21. April 1945. Der Platz daneben bleibt auch nach der Sanierung erhalten. | Foto: Philipp Hartmann
  • Das Haus der Befreiung an der Landsberger Allee erinnert an die Befreiung Berlins durch die Sowjetarmee am 21. April 1945. Der Platz daneben bleibt auch nach der Sanierung erhalten.
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Die rote Außenfassade bleibt erhalten. In Abstimmung mit der Denkmalpflege sollen lediglich Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden. An manchen Stellen sind Risse in den Ornamenten deutlich zu sehen. Auch das Befreiungsdenkmal am östlichen Giebel bleibt erhalten und wird saniert. Dort steht groß „Nach Berlin – Sieg“ in kyrillischen Lettern geschrieben und das Datum 21. April 1945, der Tag, an dem die Rote Armee nach Berlin kam. In Stein graviert ist darunter der Satz: „Auf dem Wege der Befreiung Berlins vom Hitlerfaschismus hissten Sowjetsoldaten in Berlin-Marzahn die rote Fahne des Sieges.“ Am westlichen Giebel ist ein Anbau mit einer zweiten Treppe und einem Aufzug geplant.

In den Ornamenten an der Fassade sind Risse zu sehen. | Foto: Philipp Hartmann
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Die Außenanlagen sollen nach Auskunft des Bezirksamts nur geringfügig verändert werden. Geplant sind eine Renaturierung und Neupflanzungen. Ein Behindertenparkplatz und Fahrradstellplätze werden ergänzt. Insgesamt kostet die Sanierung rund 1,18 Millionen Euro. Finanziert wird sie aus PMO-Mitteln (Mittel aus dem Vermögen der Parteien- und Massenorganisationen der ehemaligen DDR).

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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