Bunte Schirme für Gleichberechtigung zum Behindertenparlament
Rund 130 Teilnehmer hatten sich zum ersten Behindertenparlament angemeldet, um im Audimax der Alice-Salomon-Hochschule ihre Stärken, Hoffnungen und Wünsche vorzutragen. Sie sprachen sozusagen für die über 40 000 Menschen mit Behinderungen, die in Marzahn-Hellersdorf wohnen.
Auf dem Podium hörten die Stadträte und Bürgermeister Stefan Komoß (SPD) den Anregungen der Einwohner mit Behinderungen zu. Es kamen vor allem kritische Hinweise zu den Pflegediensten. Das Angebot an Freizeitaktivitäten sei zu gering. Sozialstadträtin Dagmar Pohle (Linke) griff die Kritik auf. "Diese Hilfsdienste müssen so finanziert werden, dass sie auch ein Angebot in der Freizeit machen können", erklärte Pohle. Sie forderte eine Regelfinanzierung für die Mobilitätsdienste, damit sie den Betroffenen zu jeder Zeit auch als Begleitung zur Verfügung stehen. "Wir wollen keinen Menschen von Aktivitäten im Bezirk ausschließen", betonte die Sozialstadträtin. Dazu gehöre auch die Begleitung zu Kulturveranstaltungen am Abend.
Ähnlich argumentierte der Stadtrat für Bürgerdienste und Facility Management Stephan Richter (SPD) hinsichtlich der Kosten für den Schulneubau in Habichtshorst in Biesdorf. Der Neubau koste rund 900 000 Euro mehr. "Es ist am Ende die richtige Entscheidung. Wir wollen, dass alle Kinder optimale Bedingungen zum Lernen haben."
Bürgermeister Stefan Komoß (SPD) stellte fest, dass es noch vieler solcher Veranstaltungen bedarf, "um die Interessen der Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen". Um Straßen und öffentliche Gebäude behindertengerecht umzubauen, benötige es viel Geld. Daher könne der Wandel nur in kleinen Schritten vollzogen werden. Ideen könnten an den Ausschuss für Gleichstellung und Menschen mit Behinderungen herangetragen werden. Komoß regte zudem an, dass ein Behindertenparlament wie die Senioren-BVV einmal im Jahr tagt.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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