Mit Wohnungen, Arztpraxen, Kita und Gewerbe
Tal-Center macht Platz für ein neues Wohnviertel
Die DLE Land Development GmbH hat das Tal-Center Marzahn an der Oberweißbacher Straße 7 im Auftrag der privaten Eigentümergesellschaft zur weiteren Entwicklung verkauft. Das Einkaufszentrum weicht einem völlig neuen Wohnquartier.
Demnach sollen auf dem 27 000 Quadratmeter großen Grundstück Wohnungen und Gewerbeflächen realisiert werden. Die beiden Bestandsgebäude sollen hierfür abgerissen werden und Neubauten weichen. Ein Aufstellungsbeschluss für die Änderung des bestehenden Bebauungsplans sei bereits in enger Abstimmung mit dem Bezirksamt gefasst worden. „Mit dem Verkauf des Tal-Centers geben wir den Staffelstab für die bisher erfolgreiche Projektentwicklung weiter. Uns ist es gelungen, die Transformation des nicht mehr zeitgemäßen Einkaufscenters zu einem attraktiven und zukunftsfähigen Quartier auf den Weg zu bringen“, erklärte Frederic Weber, Head of Business Development der DLE.
In den vergangenen Jahren war das Tal-Center keine Erfolgsgeschichte. In dem kleinsten Einkaufszentrum in Marzahn-Hellersdorf präsentieren sich auf rund 5600 Quadratmetern Verkaufsfläche unter anderem eine Apotheke, eine Zoohandlung und ein Modeladen sowie daneben ein Supermarkt und ein Discounter. Die Berliner Woche berichtete mehrmals über den Leerstand, mit dem das Einkaufscenter unter anderem aufgrund gesunkener Kaufkraft zu kämpfen hatte. Das Tal-Center geht auf ein Versorgungszentrum zurück, das in den 80er-Jahren gebaut wurde. Seitdem hat es immer wieder Besitzerwechsel gegeben. Zudem wurden mehrere Umbauten vorgenommen.
Nach Angaben der DLE wird das Grundstück an der Oberweißbacher Straße und der Mehrower Allee mit etwa 60 000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche bebaut. Davon sollen etwa 50 000 Quadratmeter auf die Nutzung Wohnen und 10 000 Quadratmeter auf die gewerblichen und sozialen Nutzungen entfallen. Geplant sind neben Büros auch Nahversorgung, Einzelhandel, Arztpraxen und eine Kita. Die Fläche eigne sich optimal für den dringend benötigten Wohnungsbau in Berlin, meint Jan-Steffen Iser, Head of Development der DLE.
Angekauft wurde das Tal-Center Ende vergangenen Jahres von der „OIB/Gewobag Tal Center Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH“. Hinter der Käufergesellschaft steht ein gemeinsames Joint Venture aus der Gewobag AG und dem Projektentwickler OIB. Auf Nachfrage teilte die Gewobag mit, dass Anfang 2026 der Baubeginn erfolgen soll. Zu den größten verbliebenen Geschäften im Einkaufscenter gehören aktuell Rewe, Penny und Kik. „Wir stellen sicher, dass alle jetzigen Gewerbemietenden die Möglichkeit erhalten, in die neu entstehenden Flächen einzuziehen“, erklärte das kommunale Wohnungsunternehmen.
Auch in der Bezirksverordnetenversammlung ist die Entwicklung des Gebiets rund um das Tal-Center schon länger ein Thema. In der Dezembersitzung setzte Stadtentwicklungsstadträtin Juliane Witt (Linke) die Bezirksverordneten davon in Kenntnis, dass diesbezüglich derzeit die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit vorbereitet werde. Wahrscheinlich werde diese im März oder April durchgeführt. Das gehe jedoch erst, wenn der Eigentümer eine mit dem Bezirksamt abgestimmte Planung inklusive städtebaulichem Konzept vorgelegt habe. Dieser Abstimmungsprozess sei noch nicht abgeschlossen, so Witt.
Im Mai 2020 hatte das Bezirksamt die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 10-29-1VE beschlossen. Ziele der Planung waren und sind, auf dem Areal weiterhin Einzelhandelsnutzungen und gewerbliche Nutzungen zu ermöglichen, aber auch Wohnungen und eine Kita zuzulassen. „Die Planung soll die städtebauliche Revitalisierung des Gesamtgebietes unterstützen“, teilte die Stadträtin mit. Modernisiert und neu geplant werden sollen dafür auch die Grün- und Freiflächen. Zudem sollen die neuen Wohnhochhäuser so positioniert werden, dass sie einen neuen Quartiersplatz umschließen.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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