WBM hält am Wohnturm auf der Fischerinsel fest

Über das geplante WBM-Hochhaus wird weiter diskutiert. | Foto: DMWS/bzz
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Mitte. Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) wehrt sich gegen die Ablehnung des geplanten Hochhauses auf der Fischerinsel durch das bezirkliche Bauamt. Gegen den negativen Bescheid von Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) hat die WBM beim Senat Widerspruch eingelegt. Der entscheidet jetzt, wie es weitergeht.

Über das umstrittene Hochhaus auf der Fischerinsel/Ecke Mühlendamm soll jetzt mit den Bürgern diskutiert werden. Das kündigte Bausenator Andreas Geisel (SPD) an. Gegen den 19-Geschosser gibt es seit Monaten massiven Widerstand.

6000 Unterschriften gesammelt

Die Fischerinsel-Initiative hat 6000 Unterschriften gegen das Hochhaus gesammelt. Geisel will das WBM-Projekt mit 200 Wohnungen. Darüber möchte er in den kommenden Monaten mit den Anwohnern diskutieren. Ob die Pläne des Berliner Büros DMSW, das vor einem Jahr einen europaweiten Wettbewerb gewonnen hatte, geändert werden, ist derzeit offen. Die WBM plant für 33 Millionen Euro eine U-förmige Blockbebauung entlang Fischerinsel und Mühlendamm mit acht Geschossen, aus deren Sockel am Mühlendamm zur Mühlendammbrücke hin ein 19-geschossiges Hochhaus (58 Meter) emporwächst. Baustadtrat Carsten Spallek lehnt das ab, weil das Hochhaus nicht in die Umgebung passe und die bestehenden Strukturen störe. Die sechs Hochhäuser aus den 70er-Jahren auf der Fischerinsel mit 21 Stockwerken sind 65 Meter hoch. Außerdem ist laut Spallek die Gebäudetiefe mit 16,50 Metern zu breit und laut B-Plan nicht genehmigungsfähig.

Bürgerdialog geplant

Die Senatsbauverwaltung ist verärgert über den Bezirk, weil der am Wettbewerb beteiligt war und das Siegerkonzept bisher mitgetragen hatte. Möglicherweise könnte es nun Änderungen an der Hausbreite geben. WBM-Sprecherin Steffi Pianka begrüßt den Bürgerdialog, der jetzt geführt werden soll. Sie glaubt, dass dadurch „das gegenseitige Verständnis wächst“. Die WBM argumentiert, dass der 19-Geschosser sehr wohl in der Abfolge der unterschiedlichen Höhen an diese Stelle passt. „Wir haben gute Argumente“, sagt sie. Das kommunale Wohnungsunternehmen hofft, die Anwohner in den kommenden Wochen überzeugen zu können, ohne große und teure Projektänderungen zu beauftragen.

Demnächst beginnen auf dem Baugrundstück, auf dem bereits 84 Bäume gefällt und 64 Parkplätze abgebaut wurden, archäologische Grabungen. Die Zeit will Geisel für den Bürgerdialog nutzen. Die Senatsbauverwaltung als Widerspruchsbehörde kann den Wohnturm trotz Nein des Bezirks genehmigen. Jetzt soll aber erst mal diskutiert werden. „Wir haben uns schon 2010 für mehr Bürgerbeteiligung mit der WBM in Verbindung gesetzt und hoffen auf positive Ergebnisse der geplanten Gespräche“, sagt Eckhard Frenzel, Sprecher der Fischerinsel-Initiative, der seit 46 Jahren im angrenzenden Hochhaus Fischerinsel 1 wohnt. Für die Anwohner bedeute der Neubau Verschattung, eingeschränkte Durchlüftung und den Wegfall der Parkplätze. „Sollte der Senat die Sache an sich ziehen, möchten wir natürlich auch dort unsere Ideen einbringen“, so Frenzel. DJ

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Dirk Jericho aus Mitte

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