Recruiting - Teil 6
Fachkräfte im Handwerk: Mitarbeiter binden, Abwanderung verhindern

Unternehmer sollten ihre Mitarbeiter weitestgehend einbinden und sie über die Auswahl der Benefits entscheiden lassen, rät Deniz Akpinar (rechts) von fach.digital. | Foto:  fach.digital GmbH
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Noch immer herrscht in der Handwerksbranche ein deutliches Überangebot an Arbeitsplätzen. So können sich Fachkräfte ihren Arbeitgeber weitestgehend frei aussuchen. Viele Unternehmen haben mit einer übermäßigen Abwanderung ihres Personals zu kämpfen.

"Handwerksbetriebe müssen zeitnah auf die Folgen des Fachkräftemangels reagieren und ihre Mitarbeiter durch gezielte Maßnahmen langfristig an sich binden", erklärt Deniz Akpinar von fach.digital. Das geht beispielsweise durch Benefits, die zu den Mitarbeitern passen: "Ein Handwerker braucht keinen Fitnessstudio-Gutschein!" Der Recruiting-Experte erläutert in fünf Schritten, die Handwerksfirmen umsetzen sollten, um ihre Mitarbeiterbindung zu erhöhen.

1 Mitarbeiterbefragung durchführen

Geschäftsführer sollten bei einer Mitarbeiterabwanderung keinesfalls in blinden Aktionismus verfallen – bestimmte Benefits sollten erst eingeführt werden, wenn geklärt ist, ob die Mitarbeiter diese Vorteile auch wollen. Dabei gilt es herauszufinden, womit die Mitarbeiter im Unternehmen zufrieden und womit sie unzufrieden sind. Eine jährliche Mitarbeiterbefragung ist ein verlässliches Stimmungsbarometer: Die Befragung muss umfassend und anonym durchgeführt werden. Es gilt, positive und negative Aspekte im Unternehmen herauszuarbeiten.

2 Mitarbeitergespräche anbieten

Das Stimmungsbarometer ist die Grundlage für Mitarbeitergespräche. Diese sind wichtig, um auf Mitarbeiter individuell eingehen zu können. Nicht alle Mitarbeiter trauen sich, proaktiv über ihre Entlohnung zu sprechen. Möglicherweise bringt ein Gespräch zutage, dass Angestellte seit Jahren bei Lohnerhöhungen nicht berücksichtigt wurden. Dabei sollten auch Karriereziele angesprochen werden.

3 Individuelle Maßnahmen umsetzen

Kaum ein Handwerksbetrieb nimmt das Thema Weiterbildung ernst – obwohl ein individueller Plan, der jährlich mit dem Mitarbeiter abgestimmt wird, sinnvoll wäre. Darin sollte es um die Ziele des Mitarbeiters und seinen Weg zur entsprechenden Qualifikation gehen. Schließlich geht es darum, jeden Einzelnen entsprechend seiner Ziele und Fähigkeiten zu fördern.

4 365 Tage Recruiting praktizieren

Häufig entsteht Unzufriedenheit, weil die Mitarbeiter die Arbeit nicht mehr bewältigen können. Durch ein permanentes Recruiting und die kontinuierliche Beobachtung des Arbeitsmarktes kommt der Unternehmer in die komfortable Situation, nicht den Erstbesten einstellen zu müssen, sondern stetig eine Auswahl an Bewerbungen zu haben. Das erhöht auch die Wahrscheinlichkeit enorm, den passenden Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu finden.

5 Das Thema Recruiting priorisieren

Es sollte die höchste Priorität eines Geschäftsführers sein, eine enge Bindung zu den Mitarbeitern zu halten und passende Mitarbeiter zu rekrutieren. Es gilt, die kleinen, individuellen Stellschrauben zu finden, die dafür sorgen, dass die Stimmung und damit die Motivation unter den Mitarbeitern steigt. RR

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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