Anwohner der Leipziger Straße wollen Bronzebrunnen aufstellen

Dieter Kreusel, Vizechef der IG Leipziger Straße, freut sich über das Kunstwerk, das in der gepflegten Grünanlage hinter den Spittelkolonnaden an der Krausenstraße aufgestellt wird. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte.Nach einem Bericht in der Berliner Woche über den demolierten Fünf-Kinder-Tröpfelbrunnen der Bildhauerin Evelyn-Hartnick-Geismeier gibt es jetzt einen neuen Aufstellungsort.

Dieter Kreusel hat einen bombastischen Ausblick von seiner Eigentumswohnung in der elften Etage des Hochhauses Leipziger Straße 48. Der Botschafter a.D. wohnt hier fast 20 Jahre und engagiert sich seit seiner Pensionierung in der Interessengemeinschaft Leipziger Straße/Krausenstraße (IG). Dass der Park zu seinen Füßen wie geleckt aussieht, liegt an der erfolgreichen Arbeit seiner Mitstreiter. Der Marion-Gräfin-Dönhoff-Platz, wie die auf Druck der IG Leipziger Straße/Krausenstraße sanierte Grünanlage seit 2011 heißt, ist vielleicht der sauberste Park Berlins. Ein Hausmeister macht täglich eine halbe Stunde sauber. Bezahlt wird er aus einem Fonds der Eigentümer, die bis zu 15 000 Euro jährlich für die Parkpflege locker machen und das klamme Grünflächenamt unterstützen.

Berliner Woche berichtete

„Da kommt der Brunnen hin“, sagt Kreusel und zeigt auf die Wiese neben dem Spielplatz. Dieter Kreusel hat in der Berliner Woche den Artikel über das ungeklärte Schicksal einer Brunnenskulptur der Pankower Bildhauerin Evelyn Hartnick-Geismeier gelesen.Die Bronzeskulptur mit fünf lebensgroßen Kindern unter einem Bronzeschirm hatte die heute 84-jährige Künstlerin vor 30 Jahren im Auftrag des Magistrats als Brunnen für die Musikschule Mitte am Köllnischen Park entworfen. Doch in den Wendewirren wurde aus dem Plan nichts mehr. 2013 schließlich wurden die Bronze-Kinder im Monbijoupark aufgestellt – als Skulptur und nicht wie einst konzipiert als Brunnen. Doch bereits nach wenigen Wochen war die Skulptur beschmiert und der Schirm völlig verbogen. Seitdem steht sie, mittlerweile restauriert, in der Altglienicker Werkstatt von Kunstschmied Bernd Helmich.

IG-Vize Kreusel will die Skulptur für den Marion-Gräfin-Dönhoff-Platz und schrieb nach dem Bericht in der Berliner Woche an Bürgermeister Christian Hanke (SPD). Schon wenige Tage später traf sich André Mille vom Grünflächenamt mit den Wohnungseigentümern und IG-Aktivisten. Mille kennt die jahrelange Odyssee der Brunnenskulptur. Er wollte die Kindergruppe eigentlich nach dem Abschluss der Bauarbeiten um die Marienkirche auf den Kirchhof stellen. Dass die Bronzekinder bei den engagierten Anrainern der Leipziger Straße am besten aufgehoben sind, davon ist Mille überzeugt. „Die wollen die Skulptur sogar nachts beleuchten“, so Mille. Die Stromkosten übernehmen die Eigentümer, bestätigt Kreusel. Kabel liegen bereits vom Hausstromkasten bis an den Parkrand. Die IG wollte seinerzeit eine Parkbeleuchtung und war bereit, diese mitzufinanzieren. Doch das Projekt scheiterte an den Auflagen des Senats.

Ende Februar geht's los

Wie André Mille sagt, könnte die Brunnenskulptur bereits Ende Februar aufgestellt werden. Einen Wasseranschluss soll sie aber auch hier nicht bekommen. „Wir wollten keinen weiteren Sammelpunkt für Tauben“, so Kreusel.

Die Künstlerin Evelyn-Hartnick-Geismeier soll unbedingt zur Einweihung kommen, wünscht sich Dieter Kreusel. Bisher weiß sie aber noch nichts von der neuen Entwicklung. IG und Bezirksamt haben mit ihr noch nicht gesprochen. Auch die Berliner Woche konnte die hochbetagte Frau bis Redaktionsschluss nicht erreichen. Beim letzten Gespräch Ende vergangenen Jahres sagte sie, dass sie den Standort an der Marienkirche gut fände. Ihr war vor allem wichtig, dass viele Menschen ihr Werk auch sehen. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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