Die Show danach
Fotograf Sven Marquardt porträtierte die Tänzer im Friedrichstadt-Palast

Palast-Tänzerin Théa Barnwell. | Foto: Foto: Sven Marquardt
3Bilder
  • Palast-Tänzerin Théa Barnwell.
  • Foto: Foto: Sven Marquardt
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Im Foyer des wegen Corona und Sanierung geschlossenen Friedrichstadt-Palastes werden vom 2. Oktober bis 29. November Portraits von Sven Marquardt des Ballettensembles gezeigt.

Der Ostberliner Fotograf mit seinen Piercings und Tattoos im Gesicht ist weltweit bekannt als Türsteher des Technoclubs Berghain und Ikone des Berliner Nachtlebens. Als der Friedrichstadt-Palast Sven Marquardt, der sich als fotografischer Chronist von Identitäten und Tanzpublikum-Kurator der Berliner Techno-Szene beschreibt, vor einem Jahr für eine Portraitreihe beauftragte, konnte keiner ahnen, dass die abgelichteten Künstler ein halbes Jahr später nicht mehr auf die Bühne konnten.

Unter dem Titel „Sven Marquardt. Stageless“ werden jetzt die eindringlichen Portraits von 26 Tänzern ausgestellt, die Sven Marquardt mit Analogkamera auf hochempfindlichen Kodakfilm gebannt hat. 70 Portraits in Schwarzweiß, aufgenommen unmittelbar nach einem Auftritt in der grellbunt glitzernden Grand-Show auf der größten Theaterbühne der Welt. „In der ihm eigenen Bildsprache ist es Marquardt gelungen, den Übergang von dramatisch-maskenhaften Bühnenrollen zu den erschöpften Gesichtern der Tänzer nach Vorstellungsende einzufangen“, heißt es zur Ausstellung. Felix Hoffmann, Hauptkurator der Fotogalerie C/O Berlin, hat die Aufnahmen im Palastfoyer in Szene gesetzt. Die Porträts „zeigen die Darsteller bei der Metamorphose von ihrem professionellen zu ihrem privaten Ich“ und so „authentisch und zeitlos eine andere Facette der Compagnie“.

Im Friedrichstadt-Palast wurde wegen Corona am 11. März dem Farbenrausch der Stecker gezogen. Die Künstler haben derzeit keine Bühne und kein Publikum und trainieren woanders. Die pandemiebedingte Komplettschließung nutzt die Landesbühne und hat die Sanierung der Lüftungsanlage vorgezogen. Am 2. Januar sollen hier wieder Shows laufen.

Bis dahin verwandelt sich das Foyer in einen Ausstellungsort. „Trotz der unterschiedlichen Programme vom Friedrichstadt-Palast und C/O Berlin haben wir uns zusammengeschlossen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen und Berlin als Kulturhauptstadt endlich wieder leuchten zu lassen“, sagt Berndt Schmidt, Intendant des Friedrichstadt-Palastes. „Dabei verbindet uns der Glaube, dass in einer Krise keine Kunst auch keine Antwort ist, sondern vielmehr neue kreative Wege eingeschlagen werden können“. so C/O Berlin-Chef Stephan Erfurt.

Die Ausstellung „Sven Marquardt. Stageless“ kostet keinen Eintritt und ist vom 2. Oktober bis 29. November täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Weil nur eine begrenzte Zahl von Gästen gleichzeitig in die Ausstellung darf, kann man im Internet Zeitfenstertickets kostenlos ordern. Für spontane Besucher stehen 50 Einlässe pro Zeitfenster zur Verfügung. Die 70 Porträts werden auf großformatigen Leinwänden und Projektionen gezeigt. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.

Informationen zur Ausstellung unter www.stageless.berlin und im Trailer: vimeo.com/455766312.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 57× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.