Mediatoren für Flüchtlinge
Bezirksamt sucht ehrenamtliche Fürsprecher

Das Willkommensbüro im Sozialamt sucht für die Betreuung von Flüchtlingen einen ehrenamtlichen „Fürsprecher für geflüchtete Menschen“. Sie sollen bei Problemen in Notunterkünften mediativ helfen.

Wo Menschen unterschiedlicher Herkunft aufeinanderhocken, kann es schon mal zu Stress und Streitereien kommen. Erst recht, wenn Sprachprobleme ein klärendes Gespräch behindern. In den Flüchtlingsheimen und großen Notunterkünften kümmern sich Sozialarbeiter um die Alltagsprobleme der Flüchtlinge. Doch die Flüchtlinge mit Aufenthaltserlaubnis, für die das Sozialamt Zimmer in privaten Hostels anmietet, damit sie nicht obdachlos sind, haben keine Betreuung. Die Betreiber kassieren den Tagessatz für die Unterbringung; mit der Bereitstellung des Schlafplatzes endet der Service.

Das Sozialamt Mitte hat bereits 2017 in einem Pilotprojekt den Einsatz von Flüchtlingsfürsprechern getestet. Weil aus dem Viererteam eine Frau ausscheidet, sucht das Willkommensbüro, wenn möglich, wieder eine Frau – am besten mit Arabischkenntnissen – für den Ehrenamtsjob. Das Sozialamt zahlt eine Aufwandsentschädigung von 120 Euro im Monat.

Die Fürsprecher sollen in einem Hostel im Bezirk ein Mal pro Woche für zwei Stunden sein, um sich die Sorgen oder Probleme der Flüchtlinge anzuhören. Es geht darum, deren Interessen zu vertreten und bei Streitereien zwischen Heimbetreiber, Mitarbeitern und Flüchtlingen oder auch Zoff untereinander zu vermitteln. Die Flüchtlingsfürsprecher können dabei auch auf einen Dolmetscherservice per Handy zurückgreifen. Der Job ist der eines Mediators oder Ombudsmanns. Soziale und rechtliche Beratungen machen die Flüchtlingsfürsprecher nicht. „Sie geben aber Orientierungshilfen und helfen natürlich mit Tipps und Ratschlägen für weiterführende Unterstützungsangebote weiter“, sagt Noemi Majer, Koordinatorin für Flüchtlingsfragen im Bezirksamt und Chefin des Willkommensbüros.

Derzeit werden vom Bezirk 5429 Flüchtlinge in verschiedenen Einrichtungen in ganz Berlin untergebracht. Die Fürsprecher werden in fünf Einrichtungen wie Hostels in Wedding, Tiergarten, Moabit und Mitte eingesetzt, in denen derzeit 327 Menschen leben. Wer helfen will: Bewerbungen bis 27. Januar per E-Mail an das Willkommensbüro, willkommensbuero@ba-mitte.berlin.de

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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