Gefährliche Softwaresaurier: Amtscomputer laufen immer noch mit Uralt-Betriebssystem Windows XP
Hacker lieben Windows. Immer wieder finden sie offene Stellen, um das PC-Betriebssystem anzugreifen und Trojaner zu installieren, die zum Beispiel Passwörter mitlesen oder sonstigen Zugriff auf die Daten erlangen. Die Microsoftprogrammierer sind ständig damit beschäftigt, den Eindringlingen die Zugänge zu versperren. Sicherheits-Updates sind die digitalen Pillen, die sich Windows-Nutzer immer aktuell auf die Festplatte laden müssen, um sich vor Virenbefall zu schützen. Für das völlig veraltete Betriebssystem Windows XP werden von Microsoft seit einem Jahr keine neuen Programmerweiterungen mehr geschrieben. Längst ist das modernere und sichere Windows 8 auf dem Markt.
Weil die Behörden bis zum lange angekündigten Supportende für XP im April 2014 es nicht geschafft hatten, ihre Amtscomputer auf das neue System umzurüsten, hatte das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) für 300 000 Euro einen verlängerten Support mit Microsoft bis 2015 vereinbart. Das ITDZ, das sich um die Computer-, Internet- und Kommunikationstechnik in der Berliner Verwaltung kümmert, will noch bis Ende 2015 Virenschutz für XP-Computer bieten. Computerspezialisten warnen vor erheblichen Sicherheitsrisiken. Hacker könnten Bürgerdaten klauen und sie verkaufen, sagt zum Beispiel Frank Ziemann, IT-Experte der Technischen Universität Berlin.
In der Verwaltung sollen immer noch zig Tausende Computer mit der 14 Jahre alten XP-Weichware laufen. Insgesamt gibt es zirka 70 000 IT-Arbeitsplätze in den Amtsstuben. Das Bezirksamt Mitte scheint das Risiko, Opfer von Hackerangriffen zu werden, mittlerweile minimiert zu haben. Von den rund 2300 PCs in den Ämtern haben nur noch zehn den Softwaresaurier Windows XP drauf. "Und die werden gerade umgerüstet", sagt die zuständige Stadträtin Sabine Smentek (SPD). Größere Probleme seien bei der Umstellung nicht aufgetreten: "Wir sehen durch die Umstellung keine Sicherheitsprobleme im Bezirk."
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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