Kastenstand darf nicht legalisiert werden
Weltmeisterin Tina Schüssler kämpft zusammen mit VIER PFOTEN


Die K-1 Weltmeisterin und Rock Sängerin Tina Schüssler setzt sich in ihrer Freizeit seit vielen Jahren für Mensch und Tier ein. So unterstützt die Powerfrau zur Zeit eine Petition der kontrollierten Tierschutz Organisation VIER PFOTEN gegen die grausame Legalisierung des Kastenstands für Sauen.

Sauen, die in hochmodernen Schweinezuchtbetrieben für die Ferkelproduktion verwendet werden, verbringen ungefähr die Hälfte ihres Lebens in körpergroßen Metallkäfigen, von der Industrie als „Kastenstand“ bezeichnet. Dieser Kastenstand ist so klein, dass sich die Sau nicht umdrehen kann. Dadurch können die natürlichen Bedürfnisse des Hausschweins nicht ansatzweise erfüllt werden und ist eine Qual. Die Industrie begründet diese Haltungsform mit dem Ziel, die Sterberate von Ferkeln gering zu halten. Es geht aber vor allem um Wirtschaftlichkeit. In möglichst kurzer Zeit, auf möglichst kleinem Raum, möglichst viele Schweine zu produzieren.

Muttersauen werden wie Gebärmaschinen behandelt. Ihr Leben ist ein ununterbrochener Zyklus aus künstlicher Besamung, Trächtigkeit, Geburt, Säugezeit und erneuter Besamung, so dass eine Sau zwei bis drei Mal im Jahr Ferkel bekommt.
Mit 7 Monaten fruchtbar gemacht
Mit rund sieben Monaten wird die Jungsau zum ersten Mal besamt. Dazu wird sie im „Deckzentrum“ in den Kastenstand gesperrt. Per Hormonspritze wird die „Rausche“ (Phase der Empfänglichkeit) herbeigeführt. So kann die Sau künstlich besamt werden. Danach bleibt sie für mindestens vier Wochen im Kastenstand. Die Industrie argumentiert, dass es so wahrscheinlicher sei, dass die Schwangerschaft erhalten bleibt.
Gebären und Säugen in großer Enge
Etwa eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin wird die Sau in den „Abferkelstall“ gebracht. Dort wird sie erneut für etwa 5 Wochen in einen Metallkäfig (Kastenstand in der „Abferkelbucht“) eingepfercht in dem sie etwa zehn bis 20 Ferkel zur Welt bringen muss, die sie dort rund drei bis vier Wochen säugt. Dabei trennt das Gitter die Mutter von ihren Ferkeln.
Zwar können die Ferkel unter den Stangen an die Zitzen der Mutter gelangen, die Mutter kann jedoch keinen liebevollen Kontakt zu ihren Ferkeln aufnehmen. Nach der Säugephase wird die Sau meist sofort wieder ins Deckzentrum und erneut in den Schweinekäfig gebracht. Nur während ihrer Trächtigkeit muss sie für einige Wochen in der Gruppe gehalten werden.
Ferkel gebären bis zum Tod
Eine Sau durchläuft diesen „Produktionszyklus“ so lange, bis sie die gewünschte „Aufzuchtleistung“ von durchschnittlich etwa 30 Ferkeln pro Jahr nicht mehr erbringt. Danach wird sie geschlachtet. Die meisten Sauen überleben diesen Zyklus nur wenige Jahre. Dabei würde die natürliche Lebenserwartung von Schweinen sehr viel höher liegen.

Rechtliche Situation

Ein Urteil aus dem Jahr 2015 stellt fest, dass die bestehenden Kastenstände viel zu eng sind. Sie entsprechen bereits seit 1992 nicht den Anforderungen der Haltungsverordnung und sind deshalb illegal. Die Haltungsverordnung besagt, dass „Schweine in Seitenlage ihre Gliedmaßen ungestört ausstrecken können müssen.“
Keine Umsetzung in Sicht

Statt endlich für die Umsetzung dieser Vorgabe zu sorgen, will die Bundesregierung die illegalen Kastenstände für weitere 17 Jahre bestehen lassen. Auch danach soll diese tierquälerische Haltungsform erlaubt bleiben. Lediglich die Zeit in der die Sauen fixiert werden dürfen soll verkürzt werden.

Hier geht es auf die Seite zu Tina Schüssler und zur Petition:

Autor:

Franz Schwendner aus Mitte

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