Frauen-Notunterkunft „Marie“ eröffnet
Koepjohann’sche Stiftung bietet zehn Schlafplätze im Wohn- und Beratungshaus

Im Wohn- und Beratungshaus an der Tieckstraße 17 hat jetzt die Notübernachtungsstelle „Marie“ eröffnet. | Foto: Dirk Jericho
  • Im Wohn- und Beratungshaus an der Tieckstraße 17 hat jetzt die Notübernachtungsstelle „Marie“ eröffnet.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Am 17. September wurde in der Tieckstraße 17 die Notübernachtungsstelle „Marie“ eröffnet. Sie trägt zu Ehren des Stifters Johann Friedrich Koepjohann den Namen seiner Ehefrau. Die Koepjohann‘sche Stiftung widmet sich seit ihrer Gründung im Jahr 1792 der Unterstützung von Frauen und Kindern.

Seit Ende August sind die Schlafplätze im Souterrain des ehemaligen Pfarr- und Gemeindehauses der Golgatha-Gemeinde in Betrieb. Zehn Betten stehen dort zur Verfügung, in denen obdachlose Frauen unterkommen können. Die Notunterkunft öffnet um 19 Uhr und schließt um 8 Uhr morgens. In dieser Zeit werden die Frauen jeweils von zwei Kolleginnen aus dem Nachtdienst betreut. Bisher haben schon 41 Frauen eine sichere Bleibe für eine Nacht gefunden.

Die Notübernachtungsstelle „Marie“ ist Teil des Wohn- und Beratungshauses für Frauen in Not in der Tieckstraße 17, das im Februar eröffnet wurde. Das Konzept des gesamten Hauses ist berlinweit einmalig: Alle Angebote sind miteinander verbunden.

Die Koepjohann’sche Stiftung hatte das unbewohnte und stark sanierungsbedürftige ehemalige Gemeindehaus 2014 per Erbpachtvertrag für 99 Jahre von der Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg erworben und 2,9 Millionen Euro in die Sanierung investiert. Die Etagen über der Notunterkunft sind an das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte vermietet, das in dem Haus Wohnplätze für 28 Frauen bietet. In den Appartements sowie in Einzel- oder Doppelzimmern bis zum Dachgeschoss leben wohnungslose Frauen mit ihren Kindern. Sozialarbeiter helfen den Frauen, die auf der Straße gelandet sind, wieder zurück in ein normales Leben mit eigenem Dach über dem Kopf.

Seit Eröffnung des Wohn- und Beratungshauses streiten sich Bezirk und Diakonie über die Zahlung einer Zweckentfremdungsabgabe. Zur Eröffnung des Frauenhauses im Februar flatterte dem Sozialprojekt ein Gebührenbescheid über 4000 Euro monatlich ins Haus. Die Diakonie sollte pro Quadratmeter sechs Euro Zweckentfremdungsabgabe monatlich zahlen. Hintergrund des Streits ist das im vergangenen Jahr weiter verschärfte Zweckentfremdungsverbotsgesetz. Demnach ist auch die Unterbringung von Obdachlosen oder geflüchteten Menschen zu Tagessätzen eine Zweckentfremdung von Wohnraum, die genehmigt werden muss. Der Bezirk hatte später eine Reduzierung der Abgaben angeboten. Janka Haverbeck, Sprecherin der Koepjohann’schen Stiftung, will den Gebührenstreit derzeit nicht in der Öffentlichkeit thematisieren. Sie sagt nur, dass alle Beteiligten weiter an Lösungen arbeiten.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 796× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 800× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 495× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 979× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.882× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.