„Kieztour mit Herz“
Obdachlose erklären ihr Straßenleben

Die Stadtspaziergänge durch das soziale Berlin „Kieztouren mit Herz“ werden fortgesetzt. Am 27. Oktober erklärt ein ehemaliger Obdachloser, wie das Leben auf der Straße funktioniert.

Kein eigenes Dach über dem Kopf, immer auf der Straße, in Parks oder auf Bahnhöfen. So ein Leben folgt ganz eigenen Regeln: Alles ist öffentlich, nichts ist privat. Wie so ein Tag abläuft, will Klaus Seilwinder den Teilnehmern der Kieztour zeigen. Der ehemalige Obdachlose lebte neun Jahre auf der Straße. Seilwinder nimmt die Leute mit auf seine frühere tägliche Route. Er erzählt, wie er es schaffte, mehrere Jahre ohne Betteln und Sozialhilfe auf der Straße zu überleben.

Die Tour führt über den Hausvogteiplatz zum Gendarmenmarkt. Jeder Ort hatte in Seilwinders Tagesablauf eine bestimmte Funktion. Er wird berichten, warum er sich lieber allein als in der Gruppe durchschlug und wie er versuchte, im öffentlichen Raum unsichtbar zu bleiben. Seilwinder erzählt auch, warum es gut war, dass er eines Tages doch von jemandem entdeckt wurde.

Die „Kieztouren mit Herz“ gibt es seit 2016. Bei den Stadtspaziergängen haben Interessierte die Möglichkeit, soziales Engagement in der Hauptstadt hautnah zu erleben. Initiiert wurden die Kieztouren vom Erzbistum Berlin, dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin und dem Katholischen Deutschen Frauenbund Diözesanverband Berlin. Diese Kieztour wird in Kooperation mit „Querstadtein - Berlin anders sehen“ durchgeführt.

Der zweistündige Stadtspaziergang beginnt um 11 Uhr an der Leipziger Straße 54, Ecke Niederwallstraße (gegenüber dem Hotel Cosmo). Die Kosten betragen sechs Euro pro Person und sind vor Ort in bar zu entrichten. Eine Anmeldung ist unter fortbildung@caritas-berlin.de erforderlich. Mehr Infos gibt es auf www.caritas-berlin.de/kieztouren.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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