Gegen Muckis im Park
Linke stört sich an "Zurschaustellung männlicher Privilegien“
Die Linke-Bezirksverordnete Katharina Mayer stört der Fitnessparcours im Monbijoupark direkt neben dem Theater.
Jeden Tag pumpen dort junge Männer an den Barren und Fitnessgeräten, stählen ihre Muskeln und lassen manchen Parkbesucher beim Anblick ihrer Sixpacks und Bizeps neidvoll erblassen. Auch Frauen trainieren dort regelmäßig, lassen aber dabei – zumindest nach eigenen Beobachtungen – ihr Oberteil an. Das findet Katharina Mayer von den Linken wohl nicht ganz gerecht. In ihrer Anfrage zur Freeletics-Anlage mit dem Titel „Wem gehört der öffentliche Raum?“ will sie vom Bezirksamt wissen, was passieren würde, „wenn statt muskulöser Männer auch Frauen oberkörperfrei dort Sport treiben würden und wie das Ordnungsamt mit Frauen umgehe, die sich oberkörperfrei im öffentlichen Raum aufhalten?“ Für Mayer ist das Kraftsporttraining eine „Zurschaustellung männlicher Privilegien im öffentlichen Raum“.
Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) stellt in seiner Antwort klar, dass „das Grünanlagengesetz das Nacktsein nicht verbietet“. „Allein das Zeigen des Oberkörpers dürfte die Allgemeinheit nicht als Exhibitionismus oder Erregung öffentlichen Ärgernisses bewerten“, so von Dassel. Beschwerden gebe es auch keine. Und wenn zukünftig muskelbepackte Damen nur im engen Höschen an den Stahlgeräten turnen? Dazu sagt von Dassel nichts. Nur dass es darauf ankäme, ob sich davon jemand überhaupt belästigt fühlt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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