Wein aus Rumänien schätzte schon Ovid

"Tränen des Ovid" nennt sich dieser süße, vollmundige Wein. | Foto: Franziska Koark/dpa/mag
  • "Tränen des Ovid" nennt sich dieser süße, vollmundige Wein.
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Rumänien ist ein bedeutendes Weinland. Von der Rebfläche her liegt es in Europa auf Platz fünf, hinter Spanien, Frankreich, Italien und Portugal. Kenner wissen schon lange, dass rumänische Winzerprodukte Weltklasse haben.

In den vergangenen Jahren sind mehrere Weine bei Wettbewerben in Frankreich ausgezeichnet worden, 2011 hat einer sogar die große Gold-Medaille von Paris gewonnen. Dass rumänischer Wein hierzulande dennoch recht unbekannt ist, hängt nicht nur damit zusammen, dass der Eiserne Vorhang lange Zeit den Marktzugang im Westen verhindert hat. Sondern auch damit, dass 90 bis 95 Prozent zum Konsum im eigenen Land bleibt. Diese Menge schätzt das rumänische Agrarministerium.Es gibt zahlreiche autochthone, also ursprünglich nur dort heimische Rebsorten. Viele seien erst in den vergangenen Jahren wiederentdeckt worden, sagt Udo Kierer, rumänischstammiger Wein-Importeur aus Rastatt. Dazu zähle zum Beispiel die Mustoasa de Maderat, die in Richtung Müller-Thurgau gehe. Als leichter Sommerwein passe sie zu weißem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten, fügt Önologe Petre Badea von der nationalen Behörde für Wein und Weinprodukte hinzu.

Ähnlich beliebt als Dessertwein ist die heimische Traube Tamaioasa Romaneasca - auch "Weihrauch-Wein" genannt - aus einer Region am Schwarzen Meer, die laut Kierer schon Ovid kannte. Auf Geheiß von Kaiser Augustus war der römische Dichter dorthin verbannt worden. In überlieferten Briefen schwärmte er von den dortigen Weinen. Weil ihn die Verbannung aber auch sehr schmerzte, hat ein findiger Winzer einen Süßwein namens "Lacrima lui Ovidio", Tränen des Ovid, auf den Markt gebracht, der manchem Port oder Sherry das Wasser reichen kann.

Ebenfalls autochthon sind die Feteasca-Sorten. Eine der laut Badea bekanntesten Reben aus Rumänien ist die rote Sorte Feteasca Neagra. "Eine schöne, intensive Farbe, ein trockenes Pflaumenaroma und ein weicher runder Geschmack auch als junger Wein ergebe sich aus dieser Traube", sagt der Önologe. Vergleichbar sei die Traube mit Pinot Noir. Sie wird vor allem in Zentralrumänien, 100 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bukarest und unterhalb der Karpaten angebaut, in der Region Daulul Mare. Sie ist Kierer zufolge das bekannteste rumänische Rotweinanbaugebiet.

Die Aussichten für die Weine aus Rumänien sind nicht schlecht: 2011 dürfte es die beste Rotweinernte gegeben haben, die in Rumänien je gemacht wurde, sagt Kierer. Er ist sich sicher: "Das, was in den nächsten zwei Jahren aus den Fässern kommt, wird super."

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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