Immer mehr Pedalritter
Radverkehr hat in Corona-Zeiten stark zugenommen

Auch auf der Invalidenstraße wurden die bisherigen Parkstreifen zu Fahrradspuren umgebaut. | Foto: Dirk Jericho
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Der Fahrradverkehr ist im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent gestiegen. Das zeigt der Jahresbericht 2020 zu den Radverkehrszählstellen.

Wie die Senatsverkehrsverwaltung mitteilt, hat sich der Trend durch Corona noch verstärkt. An allen automatischen 17 Dauerzählstellen und auch an den meisten manuell gezählten Abschnitten habe der Radverkehr zugenommen. An einigen Dauerzählstellen wie der Markstraße, Frankfurter Allee und Prinzregentenstraße wurden sogar 32 Prozent mehr Fahrradfahrer registriert. Insgesamt ist der Fahrradverkehr seit 2017 um rund 27 Prozent gestiegen.

„Die Zahlen zeigen eindrucksvoll den wachsenden Trend zum Radfahren in Berlin, den wir jetzt und in den kommenden Jahren mit dem forcierten Ausbau der Radinfrastruktur stärken“, so Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne). Ihre Behörde plant Radschnellwege und ein neues Radverkehrsnetz von rund 3000 Kilometern mit „deutschlandweit einzigartigen Standards und ein bislang nicht gekanntes Niveau“, so Günther.

Der Senat hatte zu Beginn der Corona-Krise auf 14 Straßenabschnitten wie zum Beispiel am Halleschen Ufer und Danziger Straße temporäre Radwege eingerichtet. Dafür wurden einfach die Parkstreifen für Radler umgewidmet und mit Pollern von der Straße abgetrennt. Der Senat hatte die Umwidmung mit Corona begründet; die Leute sollten Rad fahren, um Ansteckungen in Bus und Bahn zu vermeiden. Diese Begründung war für das Verwaltungsgericht nicht ausreichend. Nach Klage durch zwei AfD-Abgeordnete erklärte das Gericht die Pop-up-Radwege für rechtswidrig und ordnete den Rückbau an. Nach Beschwerde des Senats gegen das Urteil entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg im Januar 2021, dass die Pop-up-Radwege bleiben dürfen. Die insgesamt 25 Kilometer der temporären Radfahrstreifen sollen dauerhaft Radspuren werden.

Der Jahresbericht 2020 zum Radverkehr enthält die geprüften und aufbereiteten Ergebnisse von zwölf Pegelpunkten sowie der 17 automatischen Dauerzählstellen. An manchen Zählstellen wie an der Oberbaumbrücke gibt es keine Vergleichsdaten zum Vorjahr, weil ihre Zählungen durch Baustellen eingeschränkt oder ausgesetzt waren. Die Verkehrsverwaltung will 2021 zehn weitere automatische Zählstellen installieren – drei davon mit Displays.

Der Jahresbericht 2020 steht im Internet auf https://bwurl.de/16ej.

Auch auf der Invalidenstraße wurden die bisherigen Parkstreifen zu Fahrradspuren umgebaut. | Foto: Dirk Jericho
Der Senat will das Radwegenetz weiter ausbauen. Auch auf der Invalidenstraße wurden die bisherigen Parkstreifen zu Fahrradspuren. | Foto: Dirk Jericho
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Dirk Jericho aus Mitte

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