Pläne für das Weigandufer: Fahrradstraße, Promenade, neue Bepflanzung
Die Arbeiten am Neuköllner Schifffahrtskanal gehen weiter: In den kommenden Jahren sollen das Weigandufer und der Wildenbruchplatz umgestaltet werden. Eines der wichtigsten Vorhaben: Zwischen Wildenbruchbrücke und Innstraße wird das Ufer für Autos gesperrt.
Mit den Arbeiten losgehen soll es voraussichtlich im Jahr 2019. Vor kurzem stellten die Architekten der „Freien Planungsgruppe Berlin“ ihr überarbeitetes Konzept vor, nachdem es bereits im Sommer vergangenen Jahres eine Beteiligung der Öffentlichkeit gegeben hatte.
Eine wichtige Grundlage ist der Beschluss der Bezirksverordneten, das Weigandufer zwischen Teupitzer Brücke und Pannierstraße in eine „Fahrradstraße“ umzuwidmen. Das heißt: Hier dürfen zwar auch künftig Autos fahren, aber sie haben sich den Radlern anzupassen. Ausgenommen davon ist der Bereich zwischen Wildenbruchpark und Kanal. Dieser Abschnitt soll autofrei werden und ausschließlich Fußgängern und Fahrradfahrern zur Verfügung stehen.
Für die Gestaltung gibt es unterschiedliche Ideen. Entweder wird es eine großzügige Uferpromenade am Wasser geben und daneben eine vier Meter breite Straße für Radfahrer oder der jetzige Fußweg an der Parkseite bleibt, die Promenade wird schmaler und die Radler fahren in der Mitte. Ein Vorteil der zweiten Variante: Die Menschen, die aus der Grünanlage kommen, stehen nicht sofort auf der Radstraße, wo voraussichtlich ein relativ hohes Tempo herrschen wird.
Weitere Eckpunkte der Planungen: Der Uferweg zwischen Weichsel- und Wildenbruchplatz wird erneuert. Der verwilderte Bewuchs auf dem Streifen, der den Weg von der Straße trennt, soll Pflanzen weichen, die nur maximal einen Meter hoch sind. Für Fußgänger sind sichere Querungsmöglichkeiten vorgesehen, zum Beispiel auf der Höhe Elbestraße. Am Wasser ist hier eine Treppe geplant, auf der sich Spaziergänger niederlassen können. Auch neue Bänke entlang des Kanals sind vorgesehen.
Für Autofahrer ist ebenfalls eine weitere Änderung geplant. Sie sollen an der Wildenbruchbrücke vom Weigandufer nicht mehr nach links in Richtung Treptow abbiegen dürfen. Auf der Wildenbruchstraße ist eine Mittelinsel angedacht, auch Tempo 30 und ein Zebrastreifen sind in der Diskussion. Hier hat jedoch die Verkehrsleitung Berlin, angesiedelt bei der Senatsverkehrsverwaltung, das letzte Wort.
Ob jedoch der oft geäußerte Wunsch, den Elsensteg barrierefrei umzubauen, Wirklichkeit wird, ist ungewiss. Viele Fußgänger nutzen täglich die Brücke, müssen jedoch auf beiden Seiten sechs Stufen überwinden. Auch für Radfahrer ist der Elsensteg wichtig, um von Neukölln nach Treptow zu kommen. In Zukunft wird diese Ost-West-Verbindung noch an Bedeutung gewinnen, denn es ist geplant, die Innstraße, die an der Brücke endet, zu asphaltieren, so dass ein Anstieg des Radverkehrs zu erwarten ist.
Die Schwierigkeit: Eine Rampe darf nur eine Steigung von sechs Prozent aufweisen, sie müsste mindestens 30 Meter lang sein. Außerdem sind Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. In jedem Fall darf auch hier das Bezirksamt nicht allein entscheiden: Der Elsensteg untersteht der Bundeswasserstraßenverwaltung.
Wer mehr wissen und mitreden will: Das Beteiligungsgremium für das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenalle – und damit auch für das Weigandufer - ist offen für alle. Treff ist an jedem vierten Montag im Monat um 18.30 Uhr im Büro der „Aktion Karl-Marx-Straße“, Richardstraße 5. Der nächste Termin ist am 22. Januar.
Weitere Infos auf info@aktionsonnenallee.de und auf www.kms-sonne.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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