Die 48 Stunden gehen ins Netz
Berlins größtes Kunstfestival setzt auf die digitale Welt – und auf Werbeflächen

In diesem Jahr soll das Festival in den eigenen vier Wänden zu erleben sein. | Foto: Christine Schröder
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  • In diesem Jahr soll das Festival in den eigenen vier Wänden zu erleben sein.
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Das Kunstfestival 48 Stunden Neukölln wird auch in diesem Jahr stattfinden – aber anders als je zuvor. Wegen der Corona-Pandemie sollen neue Wege der Präsentation beschritten werden. Das teilt Festivalleiter Martin Steffens mit.

Am Termin, 19. bis 21. Juni, wird festgehalten. „Es ist nicht der Moment, unser Festival abzusagen, sondern der aktuellen Entwicklung mit Mitteln der Kunst zu begegnen“, sagt Steffens. Ausstellungen sollen online stattfinden, Atelier-Besuche via Skype möglich gemacht, Audio- und Video-Podcasts ins Netz gestellt werden. So kommt Kunst digital in die Wohnungen. Ebenfalls geplant ist, sie im Straßenraum sichtbar zu machen – etwa auf Werbe-Bildschirmen, an Litfaßsäulen und in Schaufenstern.

Die Meldefrist für die Teilnehmer an 48 Stunden Neukölln war bereits Anfang Februar abgelaufen. Doch die Organisationen haben die rund 300 Künstlerinnen und Künstler noch einmal angeschrieben. Sie haben jetzt bis zum 19. April Zeit, ihre Konzepte den neuen Gegebenheiten anzupassen. Das Thema lautet weiterhin „Boom“ ist aber durch „#systemrelevant“ ergänzt worden. „Damit wollen wir die Frage aufwerfen, welchen Beitrag Kunst und Kultur in den Zeiten der Krise leisten kann“, so Steffens.

Die 48 Stunden wurden 1999 vom Verein Kulturnetzwerk Neukölln ins Leben gerufen. Zu einer Zeit also, als der Norden des Bezirks einen denkbar schlechten Ruf hatte und zuallerletzt mit Kunst in Verbindung gebracht wurde.

Mit Sicherheit reichhaltig

Heute ist das Festival das größte seiner Art in Berlin. Im vergangenen Jahr konnten die Besucher an 230 Orten im Bezirk Ausstellungen, Installationen, Performances, Filme, Führungen, Lesungen und Vorträge erleben.

Es hat lange gedauert, aber 2018 nahm der Senat 48 Stunden Neukölln in den Kreis der stadtpolitisch relevanten Veranstaltungen auf. Sehr zur Freude der Organisatoren: Zum ersten Mal in der Geschichte haben sie eine langfristige Planungssicherheit.

Auch auf internationaler Ebene gab es bereits Anerkennung. In den Jahren 2015, 2017 und 2019 wurden die beiden Neuköllner Kunsttage als eines von „Europe’s finest festivals“ ausgezeichnet. Vergeben wird das Label von EFFE (Europe for Festivals, Festivals for Europe), einer Initiative der Europäischen Union.

In diesem Jahr soll das Festival in den eigenen vier Wänden zu erleben sein. | Foto: Christine Schröder
Foto: 48 Stunden Neukölln
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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