Stolpersteine neu verlegt / Bezirk gründet Erinnerungsfonds

Am Gedenkstein für den Maler, Schriftsteller und Philosophen Stanislaw Kubicki in der Onkel-Bräsig-Straße legen Schüler Rosen nieder. | Foto: BA Neukölln
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Einen Monat nach dem Diebstahl von 16 Stolpersteinen sind sie nun alle neu verlegt worden. Und weil wesentlich mehr Spenden eingegangen sind, als dafür gebraucht wurden, ist nun ein „Erinnerungsfonds“ für Schülerinnen und Schüler in Planung.

Wie berichtet, hatten unbekannte Täter in der Nacht zum 6. November die Stolpersteine ausgegraben und entwendet, viele davon in der Hufeisensiedlung. Um es Vandalen in Zukunft schwerer zu machen, wurden die neuen Gedenktafeln nun in ein Betonfundament eingelassen.

Der Künstler Gunter Demnig hat die Stolpersteine innerhalb kürzester Zeit neu gefertigt. Das Museum Neukölln und das Straßen- und Grünflächenamt haben gemeinsam die Neuverlegung organisiert. Dass die Lücken so schnell geschlossen werden konnten, ist aber vor allem den vielen Spenderinnen und Spendern zu verdanken.

Beim Bezirksamt sind 14 000 Euro von mehr als 100 Privatpersonen und Firmen eingegangen. Davon sind jetzt, nach der Verlegung, noch rund 8600 Euro übrig. Mit diesem Geld will der Bezirk einen „Schulpädagogischen Erinnerungsfonds“ schaffen.

Das Ziel ist, Kinder und Jugendliche zu ermutigen, sich im Unterricht oder in Projektwochen mit der Geschichte von Opfern des Nationalsozialismus zu befassen. Möchten sie dann einen Menschen mit einem Stolperstein ehren, können sie dafür Geld aus dem Fonds bekommen. Auch Angehörige oder Personen, die einen Stolperstein verlegen lassen möchten, aber nicht über die nötigen Mittel verfügen, sollen Unterstützung erhalten.

Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagt: „Wir wollen beim Andenken an die Opfer die junge Generation einbinden. So wird über die nächsten Jahre das Gedenken aktiv weitergetragen werden. Dies ist auch ein Signal an die Diebe, dass die Bevölkerung sich ihren feigen Zerstörungen nicht beugt, sondern weiter für einen würdevollen Umgang mit der deutschen Geschichte wirkt.“ Schüler, Lehrer oder andere interessierte Personen, die einen Stolperstein verlegen möchten, können sich beim Museum Neukölln unter 627 27 77 20 oder 627 27 7723 melden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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