Rollerblades sollen Käpt’n-Blaubär-Spielplatz attraktiver machen – und Störer vertreiben
Neukölln. Herzen stiegen auf: Eine Ballon-Aktion der Neukölln Arcaden am 1. April dieses Jahres brachte 500 Euro Spendengeld ein. Von dem Geld wurden Rollerblades für Kinder angeschafft, die regelmäßig das "Blueberry Inn" in der Reuterstraße 10 besuchen.
Bei der Herzballon-Aktion sollten möglichst viele Besucher der Neukölln Arcaden aus einem Luftballon ein Herz formen und es in die Luft halten. Pro Herz wurde ein Euro für die Kinder im Kiez und den Käpt’n-Blaubär-Spielplatz gespendet, der unmittelbar hinter dem Blueberry liegt – zwischen Reuter- und Karl-Marx-Straße.
Das Centermanagement rundete auf 500 Euro auf. Das Geld wurde an den freien Träger Outreach Mobile Jugendarbeit übergeben, der das Freizeithaus betreibt. Die Kinder, die die Einrichtung regelmäßig besuchen, waren dafür, von dem Geld Rollerblades sowie einige Longboards und Fußbälle anzuschaffen. Diese wurden am 17. Juli auf dem Spielplatz übergeben.
Der Hintergrund der Ballon-Aktion ist eigentlich ein sehr unerfreulicher: Im Herbst vergangenen Jahres waren immer wieder Jugendliche auf dem Spielplatz aufgetaucht; sie bedrohten Kinder, griffen sie sogar an. Das Quartiersmanagement (QM) schaltete sich ein; schließlich beschloss der Quartiersrat, 22 000 Euro für den Einsatz von Streetworkern zu bewilligen. Träger des Projekts ist Outreach; das Geld kommt aus dem Topf "Soziale Stadt", ein Programm von Bund und Land.
Der Einsatz der Streetworker zeigt erste Erfolge: „Weil sie wissen, dass sie unter Beobachtung stehen, versuchen die Jugendlichen zumindest, weniger auffällig zu sein“, erzählt Thomas Helfen vom Quartiersmanagement Flughafenstraße. Die Rollerblades, Longboards und Fußbälle dienten vor allem dem Zweck, den Spielplatz für die etwa 160 Kinder attraktiver zu machen, die das Blueberry Inn und den benachbarten Käpt’n-Blaubär-Spielplatz regelmäßig besuchen.
„Wir müssen verschiedene Wege gehen, um das Problem in den Griff zu bekommen“, sagt Thomas Helfen. „Je mehr Kinder auf den Spielplatz gehen, desto weniger wird den Jugendlichen Raum geboten, die dort Randale machen wollen.“ SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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