Grün, Kunst und Kultur für alle Nachbarn
Der ehemalige Schulgarten am Dammweg ist zur Zwischennutzung freigegeben

Sabine Kroner im großen Gewächshaus, in dem es bereits grünt. | Foto: Schilp
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„Wir wollen nicht den nächsten Platz für Hipster aufmachen, sondern uns für die gesamte Nachbarschaft öffnen“, sagt Sabine Kroner vom Verein Kulturnetzwerk Neukölln. Die Rede ist vom ehemaligen Schulgarten am Dammweg 216. Dort soll in den nächsten Wochen und Monaten Leben einziehen.

Zur Geschichte: Auf dem 1,2 Hektar großen Grundstück haben jahrzehntelang Schüler gegärtnert, zuletzt junge Menschen aus dem Carl-Legien-Oberstufenzentrum, das seinen Stammsitz an der Leinestraße hat. Doch vor rund vier Jahren gab die Schule ihren Zweig Landschaftsbau auf und brauchte das Grundstück nicht mehr. Nach einigem Hin und Her hat das Land Berlin im vergangenen Jahr das Areal dem Bezirk übertragen.

„Auf dem Gelände haben wir viel vor, um die Infrastruktur der benachbarten Weißen Siedlung und die Situation der Sonnen-Grundschule zu verbessern. So planen wir hier den Bau einer modernen Sporthalle“, sagt Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD). Doch bis es damit losgehen kann, wird noch einige Zeit vergehen. Deshalb hat sich der Bezirk für eine Zwischennutzung entschieden und den alten Garten der Initiative „Berlin Mondiale“, Teil des Kulturnetzwerks Neukölln, zur Verfügung gestellt.

In der Weißen Siedlung leben 4500 Menschen, im hellgrünen Bau lernen Kinder der Sonnenschule. | Foto: Mohamed Badarne
  • In der Weißen Siedlung leben 4500 Menschen, im hellgrünen Bau lernen Kinder der Sonnenschule.
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Die Schlüsselübergabe war im Januar, und inzwischen hat sich einiges getan. Das junge Kollektiv „Im Garten“ kümmert sich im großen Doppelgewächshaus um Radieschen, Spinat, Mangold & Co., eine Gruppe arabischer Frauen hat in kleinen Töpfen Auberginen- und Kürbissetzlinge gepflanzt, auf dem Hochbunkerdach summen Bienen. Die Werkstatt ist aufgeräumt, Gestrüpp wurde ausgelichtet, ein Picknickplatz ist in Planung.

Angebote schaffen

Die Öffnung in den Kiez ist für Koordinatorin Sabine Kroner wesentlich. „Wir arbeiten zum Beispiel mit der benachbarten Sonnen-Schule zusammen genauso wie mit dem Quartiersmanagement der Weißen Siedlung. Dort leben 4500 Menschen, die Hälfte von ihnen ist unter 18 Jahre alt. Es ist wichtig, Angebote für sie zu schaffen“, sagt sie. Das soll auch konkret zum Ausdruck kommen: Ein neuer Eingang in Richtung Großsiedlung erspart den Bewohnern den Bogen über den Dammweg.

Neben dem großen gibt es auch zwei kleine Gewächshäuser. Im Hintergrund der grüne Neubau der Sonnen-Grundschule und Hochhäuser der Weißen Siedlung. | Foto: Schilp
  • Neben dem großen gibt es auch zwei kleine Gewächshäuser. Im Hintergrund der grüne Neubau der Sonnen-Grundschule und Hochhäuser der Weißen Siedlung.
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Geplant sind Recycling-Werkstätten, Mitmachangebote für Klein und Groß, Musik- und Theaterworkshops und, und, und. Vereine und Initiativen können eigene Ideen an die Macher herantragen. Mit Schulen und Kitas soll ebenfalls zusammengearbeitet werden. „Außerdem sind wir beim Kunstfestival 48 Stunden dabei“, so Kroner. Willkommen seien aber nicht nur Unternehmungslustige, sondern auch Menschen, die sich einfach einmal für eine Weile hinsetzen möchten, um die Atmosphäre unter den alten Obstbäumen zu genießen.

Von Anfang an nicht unter der Regie von „Berlin Mondiale“ steht der Bruno-Taut-Pavillon. Der berühmte Architekt schuf ihn 1928/1929 als Musterbau für eine Gesamtschule, die mitten im Grünen entstehen sollte. Der Pavillon ist denkmalgeschützt und wird die kulturelle Zwischennutzung überdauern. Das Bezirksamt entwickle ihn dauerhaft zum dritten Standort von Young Arts, dem Neuköllner Kunst- und Kreativzentrum für Kinder und Jugendliche, teilt Stadträtin Karin Korte mit.

Sonntags geöffnet

Sabine Kroner hofft, dass besonders vom Mai bis September viele Aktionen und Veranstaltungen stattfinden können. Das hängt natürlich immer von den aktuellen Corona-Auflagen ab. Neugierige haben aber schon jetzt die Möglichkeit vorbeizuschauen. Sonntags zwischen 11 und 17 Uhr sind die Tore geöffnet.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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