Kinderbauernhof ohne Kinder
Bei Pinke Panke sorgen die Mitarbeiter auch während der Schließzeit für Tiere und Garten

Annett Rose und ihre Mitarbeiter kümmern sich jeden Tag um die Versorgung der Tiere. | Foto: Bernd Wähner
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Auf dem Pankower Kinderbauernhof Pinke Panke ist es seit zwei Wochen außergewöhnlich still geworden. Hin und wieder blökt ein Schaf, gackert ein Huhn und manchmal ist auch das Klappern von Eimern zu hören.

„Bei uns läuft die Versorgung der Tiere natürlich weiter“, sagt Annett Rose, Geschäftsführerin der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, Am Bürgerpark 15-18. Immerhin leben dort etwa 80 Tiere – Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel, Kaninchen und Katzen. Aber nicht nur die Tiere werden von den Mitarbeitern gefüttert. „Wir nutzen die Zeit auch für Renovierungs- und Pflegearbeiten“, so Rose. „Normalerweise haben wir dafür nur den Montag, unseren Schließtag, sonst ist immer viel Betrieb.“

Natürlich wird stets darauf geachtet, dass die Mitarbeiter in ausreichendem Abstand voneinander ans Werk gehen. Das trifft auch auf die Arbeit im Garten zu. „Da müssen wir jetzt ran, damit wir in diesem Jahr überhaupt etwas ernten können.“ Und dass immer einige Mitarbeiter vor Ort sind, hat noch einen anderen Grund. Damit soll auch unliebsamer Besuch und der damit häufig verbundene Vandalismus verhindert werden.

Auch wenn Kinder für eine gewisse Zeit nicht auf das Gelände dürfen, Pinke Panke bleibt mit ihnen in Kontakt. „Wir nutzen dafür unser digitales Netzwerk“, berichtet Annett Rose. „Außerdem planen wir virtuelle Angebote. Wir haben vor, Kinder auf einen virtuellen Spaziergang über den Kinderbauernhof mitzunehmen.“ So können die Stammbesucher dann auch sehen, wie es „ihren“ Tieren geht.

Spaziergänge führen etliche Kinder mit ihren Eltern auch Zaun von Pinke Panke vorbei. „Wir sagen dann Hallo, reden mit den Kindern und beantworten ihre Fragen – natürlich aus der Entfernung“, sagt Annett Rose. Vielen Kindern fehlt derzeit der Kontakt zu den Tieren. Aber auch die Tiere spüren, dass dieser Tage irgendetwas anders ist als sonst. „Sie können sich überall auf dem Gelände bewegen, ohne dass sie Kindern antreffen. Das ist für sie ungewöhnlich, denn die Tiere sind ja seit Jahren den Kontakt gewöhnt.“

Auch wenn auf dem Pinke Panke die Versorgung der Tiere gesichert ist, weil es für die festen Mitarbeiter eine Förderung vom Senat gibt, ein gewisser Teil der Kosten muss auch erwirtschaftet werden. „Dieser Eigenmittelanteil bricht uns natürlich derzeit komplett weg“, sagt Annett Rose. „Deshalb sind wir dankbar, dass wir von Eltern inzwischen bereits erste Spenden bekamen. Einige teilten uns mit, dass sie froh sind, dass ihre Kinder bei uns immer so gut aufgehoben sind. Und so revanchieren sie sich derzeit mit einer Spende. Das empfinden wir als tolle Anerkennung für unsere Arbeit.“

Annett Rose engagiert sich inzwischen seit 30 Jahren für den Kinderbauernhof in Pankow. Mit der Idee, solch eine Einrichtung im Bezirk zu eröffnen, gründete sie vor 30 Jahren den Verein Spielraum mit. Ein Jahr später wurde aus der Idee Wirklichkeit. Ein Bundeswehrkommandeur half seinerzeit mit seinen Soldaten beim Beräumen der Fläche auf dem ehemaligen Mauerstreifen. Am 8. Mai 1991 eröffnete dann der Kinderbauernhof Pinke Panke.

Mehr zum Kinderbauernhof und zu gegebener Zeit zu Online-Angeboten ist auf www.kinderbauernhof-pinke-panke.de sowie auf Facebook zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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