Folien reflektieren in kreativen Mustern
In der Manufaktur Reflective Innovations werden neue Idee entwickelt
Sie sollten in der dunklen Jahreszeit zur Ausstattung von jedem gehören, der auf der Straße mit dem Fahrrad, zu Fuß oder im Rollstuhl unterwegs ist: Reflektoren.
Besondere Reflektoren, und zwar in Form von Aufklebern, kreieren und vertreiben Antoine Capeyron und Eberhard Schilling seit einiger Zeit in einem Gewerberaum in der Senefelderstraße 8. Mit ihrer Manufaktur Reflective Innovations Berlin GmbH beliefern sie nicht nur Interessenten aus dem Kiez und aus Berlin, sondern inzwischen per Online-Handel auch in anderen Ländern.
Doch was genau machen die beiden in ihrer Manufaktur? Darüber informierte sich kürzlich Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) bei einem Betriebsbesuch. Denn seit gut einem Jahr ist der Bürgermeister auch für die Wirtschaftsförderung im Bezirk zuständig. Und zu beobachten ist, dass es im Bezirk immer mehr Manufakturen gibt. Unter anderem werden Möbel und Spielgeräte produziert, Bier gebraut oder eben Reflektoren kreativ hergestellt.
Die Idee, eine eigene Manufaktur zu gründen, hatten Antoine Capeyron und Eberhard Schilling schon länger. Beide lernten sich kennen, als sie in einer Werkstatt an Fahrrädern schraubten. Dort dachten sie sich: Man müsste Reflektoren entwickeln, die zum einen vielfältig sind und zum anderen sollten die Leute sie selbst kleben können. „Wir experimentierten eine ganze Weile und hatten dann Glück, dass wir einen Folienhersteller fanden, der uns mit dem Rohmaterial beliefert“, berichtet Eberhard Schilling. 2019 gründeten sie dann ihre Reflective Innovations Berlin GmbH.
Produktion in inklusiver Werkstatt
Für die Entwürfe der Reflektoren ist der gebürtige Franzose Antoine Capeyron zuständig, der von Hause aus Designer ist. Er entwickelt fast jede Woche neue Formen und Farbzusammenstellungen für Reflektoren. Und das Feld der Dinge, die mit diesen reflektierenden Aufklebern ausgestattet werden können, ist groß: Fahrradhelme, Radfelgen, Kinderwagen, Rollatoren, Rucksäcke, Lastenräder, T-Shirts, Jacken, Gürtelschnallen, Anstecker, Mützen und anderes mehr.
Auch wenn die Reflektoren bunt und äußerst ansprechend sind, entfalten sie ihre eigentliche Wirkung erst, wenn sie zum Beispiel durch einen Autoscheinwerfer oder auch einen Spot in einer Diskothek angestrahlt werden. Davon konnte sich auch Bürgermeister Benn im Laden an der Senefelderstraße überzeugen. Denn Interessierten drückt das Duo eine Spezialbrille in die Hand, durch deren Blick die Ausstrahlung der Reflektoren sichtbar wird.
Doch nicht nur die Produktpalette der Manufaktur ist bemerkenswert. Sie arbeitet auch nachhaltig. Produziert werden die Reflektoren nach Antoine Capeyrons Entwürfen in einer inklusiven Werkstatt an der Weißenseer Lehderstraße. Und die Abfälle, die anfallen, werden aufgehoben. In diesem Herbst bietet das Team nämlich wieder Aktionen für Kinder an, bei denen diese ihre eigenen Reflektoren gestalten können. Näheres dazu ist im Laden zu erfahren.
Um die Produktpalette zu erweitern, kollaborieren die beiden Firmengründer auch mit Reha-Firmen. Denn auch immer mehr Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren wünschen sich individuelle Reflektoren. Eine weitere Idee ist, reflektierende Folien zur Markierung von Fluchtwegen in Gebäuden zu verwenden. Damit könnte ein stromsparender Ersatz für die bisher dauerbeleuchteten Notausgang-Lampen geschaffen werden. „Es gibt in dieser Manufaktur also viele Ideen“, so das Fazit von Bürgermeister Benn. „Solche innovativen Betriebe passen gut in unseren Bezirk und sind uns herzlich willkommen.“
Näheres zur Manufaktur Reflective Innovations Berlin GmbH ist auf reflective.berlin zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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