Auf Entdeckungstour im Ostseebad Swinemünde
Das ehemalige Kaiserbad ist noch heute die größte und quirligste Stadt Usedoms: Swinemünde knüpft an seine traditionsreiche Geschichte an und entwickelt sich spätestens seit dem EU-Beitritt Polens auch für deutsche Touristen wieder zu einem attraktiven Urlaubsziel.
Wo einst Stacheldraht quer über den Strand gespannt war, verbindet nun die neue Europapromenade (mit zwölf Kilometern die längste Europas) das deutsche Seebad Ahlbeck mit Swinemünde. Es ist ein interessanter Ausflug in vielerlei Hinsicht: Swinemünde ist ein Ort der Gegensätze und spannender Entdeckungen. Der verblasste Charme von Bäderarchitektur aus der Kaiserzeit trifft auf Relikte sozialistischer Bauten und nagelneue Luxushotels.
Vom großen Kurpark mit seinen stillen Winkeln ist es nur ein Katzensprung zum quirligen Hafen. Hier werden Rohstoffe umgeschlagen, legen Ausflugsschiffe an, starten die großen Fähren nach Skandinavien. Weiter nördlich zeugen Reste großer Bunkeranlagen, zwei Forts sowie die Engelsburg von der Geschichte zweier Weltkriege.
Jenseits der Swine, auf der Insel Wollin, erstrecken sich Steilküsten, Strand, Wälder und das wunderschöne Swinedelta – ein Paradies für Wasserwanderer.
Swinemünde, das ist Kultur, Geschichte, Natur und Abenteuer pur – eine Stadt mit ganz besonderem Reiz. Das wusste bereits Theodor Fontane, der fünf Jahre seiner Kindheit hier verlebte und viele Eindrücke in seinem Roman „Effi Briest“ verarbeitete. An einen Freund schrieb er 1890: „Ja, Swinemünde war herrlich!“
Anfahrt: Züge fahren stündlich von Berlin-Gesundbrunnen nach Züssow, dort umsteigen in die Usedomer Bäderbahn nach Swinemünde Centrum (Fahrtzeit circa vier Stunden). Nur rund drei Stunden braucht man mit dem Pkw über die A 11 und A 20 bis Pasewalk-Süd, dort auf der B 109 und B 110 über Anklam nach Swinemünde.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.