Rendezvous mit der „Weißen Frau“: Ein Besuch auf der Streleburg Friedland
Drei Sensen auf rotem Grund – das Familienwappen derer von Strehle ziert noch heute das Stadtwappen von Friedland, damals Vredeburch genannt. Markantes Wahrzeichen des Städtchens ist die Burg Friedland.
Als Wasserburg erstmals 1301 urkundlich erwähnt, kam sie 1533 in Besitz des Johanniterordens und wurde um 1875 von der Stadt Friedland gekauft. Heute zählt sie zu den am besten erhaltenen Burgen in Brandenburg, beherbergt die hiesige Touristeninformation, eine Burgschänke und ein deutsch-polnisches Begegnungszentrum. Zudem organisiert der Kunstkreis Beeskow in der Turmgalerie ständig wechselnde Ausstellungen. Und wie es sich für eine richtige Burg gehört, erwartet die Besucher natürlich auch die passende Spukgeschichte. So soll ein ehemaliger Burgherr auf dem Sterbebett seine hübsche Tochter verflucht haben, weil sie alle werbenden Ritter abgewiesen und damit die Familie des wichtigen Erben beraubt hatte. Fortan wandelt die „Weiße Frau“ in Vollmondnächten ruhelos umher und folgt schweigend vornehmlich jungen Männern. Die sollten sich in Acht nehmen und einige Regeln beachten: Sich nicht umsehen, die Frau nicht direkt anschauen, ansprechen oder gar beleidigen, ruhig weitergehen. Ablenkung verspricht da die Malerei- und Keramikausstellung „Kunst verbindet“ von Karin Gollos aus Turnow, die noch bis Mitte Mai in der Galerie der Burg zu bewundern ist.
Anfahrt: Stündlich fahren Regionalzüge von Königs Wusterhausen nach Beeskow, dort starten die Busse 401 und 402 nach Friedland. An schönen Tagen empfiehlt sich ab Beeskow eine kleine Radtour: Entlang der Spreewiesen kommt man auf der Bahrensdorfer Straße in südlicher Richtung nach Leißnitz, dort links abbiegen nach Friedland (rund zwölf Kilometer). Mit dem Auto fährt man über die A12 bis Abfahrt Fürstenwalde-Ost, dort weiter auf der B168 über Beeskow nach Friedland. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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