Initiative will weiteres Center auf dem Alten Schlachthof verhindern

Nach Auffassung der Bürgerinitiative sollte sich der Bezirk für den Erhalt der alten Hallen einsetzen. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Die alten Hallen in der Landsberger Allee 104 gehören zu den letzten steinernen Zeugnissen des einst riesigen Schlachthofs. Für deren Erhalt und eine zeitgemäße Nutzung der Umgebung der Hallen setzt sich eine Bürgerinitiative ein.

Ziel dieser Initiative ist es, den Bau eines Kongress- und Shopping-Centers zu verhindern. Um das zu erreichen, versammelten die Initiatoren Doreen Bialas und Filip Stahl inzwischen eine ganze Reihe Mitstreiter um sich. Sie gründeten die Bürgerinitiative Alter Schlachthof „nichtnochncenter“. Außerdem stellten sie jetzt in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung über die Verordneten Roland Schröder (SPD) und Fred Bordfeld (Linke) einen Bürgerantrag mit dem Titel „Änderung des Bebauungsplanes IV 2a“. Ihr Antrag umfasst gleich vier Schwerpunkte.

Zeitgemäße Planungsziele: Für den Alten Schlachthof definiert der bestehende Bebauungsplan IV 2a die Entwicklungsziele. „Der scheint aber nicht geeignet zu sein, die stadtplanerischen Ziele zu verwirklichen“, so Filip Stahl. Es gebe immer noch eklatante Defizite in der sozialen Infrastruktur. So fehlten zum Beispiel eine Grundschule, Freizeitangebote für Jugendliche sowie Treffpunkte für Familien. Deshalb sollten die Planungsziele den veränderten Rahmenbedingungen und aktuellen Bedürfnissen angepasst werden, so die Vertreter der Bürgerinitiative.

Kein großflächiger Einzelhandel: Erst nach einer Novellierung der Planungsziele könne über die weitere Entwicklung der Fläche entschieden werden. „Ein weiterer Ausbau von großflächigem Einzelhandel ist aufgrund der bereits bestehenden Verkaufsflächendichte durch die umliegenden Einkaufszentren weder erforderlich noch durch den Stadtentwicklungsplan Zentren 2016 vorgesehen“, so Filip Stahl. „Zudem würde dies das umliegende Kleingewerbe stark gefährden.“

Keine Öffnung der Otto-Ostrowski-Straße: Diese wünscht sich zwar die Bauherrin des geplanten Kongress- und Shopping-Centers, aber eine Öffnung der Straße würde nach Auffassung der Bürgerinitiative dem bisherigen Bebauungsplan widersprechen. Diese Straße würden nicht nur viele Kunden des Centers nutzen, sie würde auch als Schleichweg in die benachbarten Friedrichshainer und Lichtenberger Wohngebiete genutzt werden. Der Zunahme des Verkehrs in diesem Gebiet steht die Bürgerinitiative sehr kritisch gegenüber.

Erhalt der denkmalgeschützten Hallen: Viele Hallen auf dem Alten Schlachthof sind inzwischen beseitigt worden. Die Gebäude an der Landsberger Allee gehören zu den letzten noch vorhandenen. Das Bezirksamt müsse notwendige Maßnahmen zum Erhalt der Hallen ergreifen, „um einer Verwahrlosung bis zur Abbruchreife entgegenzuwirken“, so Filip Stahl.

Weil es sich um ein sehr komplexes Thema handelt, entschieden die Pankower Verordneten, dass sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen demnächst mit dem Antrag befassen soll, ehe die Verordneten Entscheidungen treffen. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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