Kellerdiebe haben in Prenzlauer Berg häufig leichtes Spiel

Die Einbrecher schaffen es, ohne große Probleme mit einem Bolzenschneider in viele Keller zu gelangen. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Seit Anfang des Jahres schoss die Zahl der Kellereinbrüche dramatisch in die Höhe. Deshalb sind Beamte der beiden Polizeiabschnitte 15 und 16 seit Monaten verstärkt im Einsatz.

„Inzwischen verzeichnen wir eine leichte Abnahme der Einbruchszahlen“, erklärt Kriminaloberkommissar Kulbe, Ermittler im Polizeiabschnitt 15. „Offenbar greift einerseits unsere Präventionsarbeit. Die Bevölkerung ist bereits sensibilisiert. Andererseits trägt auch unsere Ermittlungsarbeit dazu bei.“ Aber noch könne man die Situation nicht als entspannt bezeichnen. Vor allem in der Vorweihnachtszeit, wenn viele Familien größere und wertvolle Geschenke im Keller deponieren, könnte es wieder zu mehr Einbruchsversuchen kommen.

Deshalb machen die Polizisten jetzt wieder verstärkt auf das Thema aufmerksam. Unter anderem finden derzeit viele Mieter und Wohnungseigentümer Flyer mit dem Titel „Achtung! Kellereinbrecher in Prenzlauer Berg“ in ihren Briefkästen.

Dass es dort so viele Kellereinbrüche gibt, dafür haben die Polizisten zwei Erklärungen. „Zum einen vermuten Täter, dass hier wohlhabende Bürger wohnen, die in ihren Kellern Dinge lagern, die es sich zu stehlen lohnt“, so Kulbe. Zum anderen liege es an der Altbaustruktur. Einbrecher kommen recht leicht durch alte, teilweise unverschlossene Türen in Häuser rein. Weil manche alten Keller unterirdisch sogar noch verbunden sind, können sie dann gleich durch die Keller ganzer Häuserzeilen wandern.

Gestohlen wird von den Einbrechern alles, was sich zu Geld machen lässt. „Häufig sind es hochwertige Fahrräder, aber auch Autoreifen“, sagt Polizeihauptkommissar Stenzel. Er kümmert sich mit Kriminaloberkommissar Kulbe und weiteren Polizisten des Abschnitts 15 schwerpunktmäßig um das Thema Kellereinbrüche. Aber auch Skiausrüstungen, Koffer und Trödel nehmen die Einbrecher mit. Was gestohlen wird, versuchen die Täter oft übers Internet, beim An- und Verkauf oder auf Trödelmärkten zu Geld zu machen.

Doch was können Mieter und Eigentümer dagegen tun? „In erster Linie sollte der Sicherungszustand in den Häusern verbessert werden“, erklärt Kulbe. Dazu gehört, dass Haus- und Kellertüren abgeschlossen sein müssen. Sind Türen defekt, sollte sofort die Hausverwaltung informiert werden. „Außerdem raten wir, keine wertvollen Sachen im Keller zu lagern“, sagt Stenzel. Wenn an einer Kiste zum Beispiel bereits zu erkennen ist, dass in ihr ein technisches Gerät stecken könnte, dann macht das Einbrecher neugierig.

Wenn eingebrochen wurde, muss sofort die Polizei angerufen werden. „Wir haben Sachbearbeiter in der Spurensicherung, die sich den Tatort genau ansehen“, so Kulbe. Anhand der Spuren können Täterprofile erstellt oder im besten Fall die Täter ermittelt werden. Die Beamten bitten darum, dass sich Hausbewohner nicht scheuen sollten, die Polizei anzurufen, wenn sie zum Beispiel verdächtige Geräusche im Keller hören. Auch auf verdächtige Personen im Treppenhaus sollte man achten. „Wir sind für die Bürger da und kommen lieber einmal umsonst als zu spät“, sagt Kulbe. „Außerdem sind wir auf Zeugen, die sich bei uns melden, in der Ermittlungsarbeit angewiesen.“ BW

Tipps zum Schutz vor Kellereinbrüchen erhält man bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle am Platz der Luftbrücke 5 sowie im Internet http://asurl.de/12hz.
Die Einbrecher schaffen es, ohne große Probleme mit einem Bolzenschneider in viele Keller zu gelangen. | Foto: Bernd Wähner
Polizeiobermeisterin Reicherdt vom Polizeiabschnitt 15 kümmert sich als Sachbearbeiterin mit ihren Kollegen um das Thema Kellereinbrüche. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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