Klassiker und Unbekanntes
Kiezfilmfest präsentiert präsentiert zum dritten Mal Filme aus Prenzlauer Berg im Kino Babylon

Dieses Foto von Nelly Rau-Häring von 1990 ist in der Ausstellung zu sehen. „Zum Goldbroiler“ war eine beliebte Gasstätte an der Schönhauser Allee, die die Wendezeit nicht überstand. | Foto: Nelly Rau-Häring
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  • Dieses Foto von Nelly Rau-Häring von 1990 ist in der Ausstellung zu sehen. „Zum Goldbroiler“ war eine beliebte Gasstätte an der Schönhauser Allee, die die Wendezeit nicht überstand.
  • Foto: Nelly Rau-Häring
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Wie sah es einst in Prenzlauer Berg aus? Was für ein Menschenschlag lebte dort? Wie machten sich friedliche Revolution und Mauerfall bemerkbar? Antworten auf diese Fragen gibt das Kiezfilmfest Prenzlauerberginale.

Im Kino Babylon in der Rosa-Luxemburg-Straße 30 werden vom 5. bis zum 26. März an vier Abenden Kurz- und Spielfilme gezeigt, die in Prenzlauer Berg gedreht wurden. Außerdem sind Filmemacher, Schauspieler und Zeitzeugen zu Gast. „In diesem Jahr haben wir bei der Prenzlauerberginale zwei Schwerpunkte“, sagt Stephan Müller, Historiker, Prenzlauer-Berg-Insider und Mitorganisator des Filmfestes. „Am 5. März, dem Eröffnungsabend, geht es um das Thema ‚30 Jahre Mauerfall‘. Und am letzten Abend, dem 26. März, zeigen wir zwei Filme zum Thema Homosexualität in der DDR.“ Unter anderem wird am letzten Festivalabend der Dokumentarfilm „In Sachen H. und acht anderer“ zu sehen sein. In diesem Film wird sogar aus dem Gerichtssaal des Stadtbezirksgerichtes Prenzlauer Berg berichtet, was in der DDR sehr außergewöhnlich war und erst nach längerer Diskussion von der Obrigkeit freigegeben wurde.

Gestartet wird die Prenzlauerberginale am 5. März mit Petra Tschörtners Dokumentation „Prenzlauer Berg – Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990“. In dieser gibt die Filmautorin einen Einblick in die untergegangene Welt der Arbeiterkneipen und Tanzlokale rund um die Schönhauser Allee. Als Vorfilm wird ab 19.30 Uhr außerdem Rohmaterial aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek gezeigt. Am selben Tag wird im Babylon zu Beginn des Kiezfilmfestes die Fotoausstellung „Ost Farbe West“ eröffnet. Gezeigt werden Bilder der Schweizer Fotografin Nelly Rau-Häring, die im Sommer 1990 kurz vor der Währungsreform in Prenzlauer Berg entstanden.

Dass es die Prenzlauerberginale nun bereits im dritten Jahr geben kann, ist einem glücklichen Umstand zu verdanken. „Prenzlauer Berg ist seit vielen Jahrzehnten bevorzugte Kulisse für Spiel- und Dokumentarfilmen“, sagt Stephan Müller. „Aus diesem Pool an Filmen schöpft die Prenzlauerberginale Bekanntes und Unbekanntes, lange Verbotenes und auch noch nie Gezeigtes.“

Nach der Eröffnung am 5. März werden am 12., 19. und 26. März jeweils ab 19.30 Uhr unter anderem Spielfilmklassiker wie „Coming Out“ (1989) und „Sommer vorm Balkon“ (2006) gezeigt, aber auch unbekanntes Material wie die Dokumentationen „Nachtarbeiter“ (1973), Fernsehberichte zum Thema „Ein Haus im Prenzlauer Berg“ (1980) und fast vergessene Streifen wie „Die Beunruhigung“ (1982). „Außerdem haben wir immer Gäste zum Gespräch eingeladen, unter anderem den Schauspieler Matthias Freihof aus ‚Coming Out‘ und den Regisseur Richard Cohn-Vossen“, so Stephan Müller.

Das komplette Programm findet sich auf www.prenzlauerberginale.berlin.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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