Richtig spenden
Das DZI prüft Organisationen und vergibt ein Gütesiegel

Burkhard Wilke und seine Stellvertreterin Christel Neff leiten das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). | Foto: Foto: Michael Vogt
  • Burkhard Wilke und seine Stellvertreterin Christel Neff leiten das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI).
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Das Wort“ Spenden“ hat seine Wurzeln im Lateinischen. „Expendere“ bedeutet so viel wie abwägen oder ausgeben. Und in der Tat steht vor der eigentlichen Spende eine wichtige Abwägung: Wem gebe ich mein Geld für welchen Zweck – und kommt es wirklich dort an, wo es gebraucht wird?

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hilft bei eben diesen Entscheidungsfindungen. Dass besonders die Vorweihnachtszeit regelmäßig zur klassischen Spendenzeit wird, ist für Burkhard Wilke konkret messbar. Dann registrieren der Leiter des DZI und sein Team verstärkt Anfragen von Spendenwilligen zur Seriosität der unterschiedlichen Spendenorganisationen.

Das Institut vergibt seit 1992 auf Antragstellung das DZI-Spendensiegel, das zur Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit und Leistungsfähigkeit Spenden sammelnder Organisationen dient. Mehrere Monate lang werden Kriterien wie konkrete Zielsetzung der Organisationen, Leitung und Aufsicht, Art der Werbung, Mittelverwendung, Rechnungslegung oder Transparenz genau überprüft. Erst bei einem positiven Ergebnis wird das Siegel dann für die Dauer eines Jahres vergeben. Und längst nicht alle Antragssteller sind im ersten Anlauf erfolgreich.

„Von den circa 3000 überregionalen Spendenorganisationen in Deutschland haben wir rund 1200 in unserer Datenbank – zertifiziert sind derzeit 230“, sagt Burkhard Wilke und fügt hinzu: „Sie vereinen immerhin ein jährliches Spendenaufkommen von 1,4 Milliarden Euro auf sich.“

Zahl der Spenden leicht gesunken

Der Trend geht dabei laut Umfragen von der bindenden Dauerspende zur flexiblen Einzelspende. Und während die Zahl der Spenden in 2017 leicht gesunken ist, stieg die durchschnittliche Pro-Kopf-Spende auf etwa 200 Euro. Aber welche Organisation ist nun für wen die richtige?

Aus der Erfahrung seiner mehr als 25-jährigen Tätigkeit für das DZI hat Burkhard Wilke einige grundlegende Tipps parat: „Zunächst sollte man auf sein Herz hören, wenn es um die Zielsetzung der Spende geht. Und es ist immer von Vorteil, wenn bereits ein persönlicher Bezug oder direkter Kontakt, vielleicht aus dem persönlichen Umfeld, zur jeweiligen Spendenorganisation besteht.“ Vorsicht sei allerdings immer geboten, so Burkhard Wilke, bei zu emotionaler oder gar aufdringlicher Spendenwerbung. „Und wer doch noch unentschlossen ist, sollte einen Blick in die Datenbank der DZI-Spendenberatung werfen." Dort sind ausführliche Porträts nicht nur über jene Organisationen hinterlegt, die das DZI-Spendersiegel bereits tragen, sondern auch über solche ohne Siegel.

Zudem gibt es Tipps zum richtigen Spenden und konkrete Warnungen des DZI vor mehreren Dutzend fragwürdigen und nicht förderungswürdigen Organisationen. Ein alljährlicher DZI-Spenden-Almanach fasst zudem viele Informationen rund ums Spenden zusammen und erscheint jeweils gegen Ende Dezember.

Außerdem beantwortet die DZI-Spenderberatung direkte Anfragen über die E-Mail-Maske auf der Webseite unter "Spendenauskünfte und Information" sowie in begründeten Ausnahmefällen auch telefonisch unter ¿839 00 10.

Und die Bibliothek des DZI – im deutschsprachigen Raum die bedeutendste Fachbibliothek für die Bereiche Soziale Arbeit und Wohlfahrtspflege – steht Interessierten in der Bernadottestraße 94 in Dahlem montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr offen.

Die DZI-Datenbank finden Sie auf www.dzi.de/spenderberatung.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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