Stau am Morgen und Abend
Autofahrer umgehen gesperrten Gleimtunnel über die Schivelbeiner Straße
Die Anwohner der Schivelbeiner Straße sind richtig sauer. Erst kämpften sie fast drei Jahre dafür, dass auf ihrer Straße nach Abschluss der Sanierung der Bösebrücke wieder den ganzen Tag über Tempo 30 von der Verkehrslenkung Berlin (VLB) angeordnet wird. Und als das nun endlich geschehen ist, kommt für sie die nächste böse Überraschung.
In Absprache mit der Polizei ordnete die VLB eine Totalsperrung des Gleimtunnels an. Die Folge ist, dass sich in den Morgen- und Abendstunden die Autos eine alternative Route von Prenzlauer Berg in Richtung Gesundbrunnen suchen. Und diese führt für viele über die Schivelbeiner Straße. Morgens ab 5.30 bis 9.30 Uhr und am späten Nachmittag staut sich nun der Autoverkehr in dieser Straße. Der Lärm ist erheblich.
Seit einigen Monaten war der Gleimtunnel wegen Bauarbeiten der Berliner Wasserbetriebe nur noch von Prenzlauer Berg aus in Richtung Gesundbrunnen zu durchfahren. Dass er nun komplett gesperrt wurde, habe seinen Grund, teilt ein Mitarbeiter der VLB auf entsprechende Anfrage der Anwohnerin Birgit Geissler schriftlich mit. Der zuständige Polizeiabschnitt habe nach Einrichtung der Baustelle in regelmäßigen Abständen die Einhaltung der Verkehrszeichen und Verkehrsregeln geprüft. Dabei wurden zunehmend Regelverstöße festgestellt. Autos befuhren immer häufiger die Einbahnstraße entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung.
Dieses Fehlverhalten gefährdeten insbesondere Fußgänger. Deshalb habe die VLB nach „intensiver Prüfung, Diskussion und schließlich auf Anraten der Polizei entschieden, dass der Tunnel aus Gründen der Sicherheit und Ordnung des Verkehrs voll gesperrt werden muss.“ Der VLB war offenbar bewusst, dass es wegen der Tunnelsperrung zu mehr Verkehr, auch zu Staus auf den umliegenden Straßen kommen würde. Aber man sei der Meinung, dass sich der Verkehr erfahrungsgemäß mit der Zeit auch auf weiter entfernte Straßenzüge verteilen werde, heißt es aus der Verkehrslenkung.
Mit diesen Auskünften können die Anwohner allerdings nicht viel anfangen. „Wenn Autos in die falsche Richtung fahren und Verkehrszeichen missachten, dann kann man doch nicht einfach die Gleimstraße im Tunnel dichtmachen“, meint Birgit Geissler. Richtiger wäre doch, das Fehlverhalten dieser Autofahrer zu ahnden und für die Durchsetzung der Straßenverkehrsordnung zu sorgen. Mit der Komplettsperrung machten es sich die VLB und die Polizei nach Meinung der Anwohner benachbarter Straße zu einfach. Birgit Geissler schrieb inzwischen im Namen der Anwohner der Schivelbeiner Straße auch an Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) und bat um Unterstützung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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