"Beim Käse gibt's noch viel Potenzial"
Veganz-Gründer Jan Bredack eröffnet eigene Käse-Manufaktur

Für alle Veggies kommt mit dem "Cashewbert" jetzt die neueste Kreation aus dem Haus von Jan Bredack.  | Foto: Ulrike Kiefert
7Bilder
  • Für alle Veggies kommt mit dem "Cashewbert" jetzt die neueste Kreation aus dem Haus von Jan Bredack.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

In Prenzlauer Berg hat Veganz-Gründer Jan Bredack die erste eigene Käse-Manufaktur eröffnet. In echter Handarbeit werden dort wöchentlich 10 000 „Cashewberts“ produziert.

Das runde Ding sieht aus wie Käse, schmeckt wie Käse und riecht wie Käse – ist aber keiner. Bei seinen ersten Testern kam der „Cashewbert“ trotzdem gut an. Mild nussig im Geschmack, schmelzend auf der Zunge – und gänzlich ohne tierische Produkte. Das soll auch so sein, denn der Camembert-Ersatz ist die neueste Kreation von Veganz-Gründer Jan Bredack.

Der hat an der Schivelbeiner Straße jetzt eine vegane Käse-Manufaktur eröffnet, direkt neben dem  Veganz-Supermarkt. Ende September ist die Produktion seiner neuesten pflanzlichen Käsealternative angelaufen. 10 000 Cashewkäse-Laibe werden dort jede Woche in Handarbeit hergestellt. Die ersten zehntausend Stück sind schon ausverkauft, sagt Bredack. „Die Nachfrage im Lebensmittelhandel ist groß. Fleischlosen Burger kennt inzwischen jeder. Aber beim Käse gibt's noch viel Potenzial.“

Fünf Jahre an Rezept getüftelt

Erfunden hat den „Cashewbert“ allerdings nicht Bredack selbst. Was er auch gar nicht braucht, denn fürs Erfinden hat er Anderson Santos eingestellt – den "Käse-Papst“ bei Veganz. Fünf Jahre etwa hat der 36-Jährige an dem Rezept für den neuen Käseersatz getüftelt. „Der Cashewbert wird aus rein pflanzlichem Blauschimmelkäse auf Cashewbasis hergestellt, schonend gereift und handgemacht“, erklärt Santos. Klingt kompliziert, aber der gebürtige Brasilianer mag komplizierte Dinge. In der Produktionshalle zeigt er, wie es geht. Zuerst kommen die Nüsse in einen Mixer. Für einen "Cashewbert" reichen schon anderthalb aus. Die Nüsse werden zerkleinert und mit Wasser zu einer Cashewcreme angerührt. „Die wird dann bei rund 70 Grad zwei Stunden lang pasteurisiert, also erhitzt und dann auf 40 Grad heruntergekühlt.“ Schimmelpilze und Enzyme sind die Beigabe, dann wird die Creme im Pasteurisator 120 Minuten fermentiert, in die passende Form gefüllt – und fertig ist der Käse, pardon, Käseersatz. „Naja, ganz fertig ist er dann noch nicht“, schiebt Santos nach. Die Laibe müssen nämlich erst noch reifen und zwar ganze sieben bis zehn Tage lang.

Weniger CO₂

Erst danach darf der „Cashewbert“ in die runde Verpackung aus Papier mit dem „Nachhaltigkeits-Score-Eaternity“ von Veganz obendrauf. Denn laut dem Chef punktet die neue Käsealternative mit einem geringen CO₂-Fußabdruck und produziert bei der Herstellung etwa zwei Drittel weniger Kohlendioxid-Emissionen als der konventionelle Camembert. „Mit dem Klimascore Eaternity sorgen wir dafür, dass der CO₂-Ausstoß, Wasserverbrauch, das Tierwohl und der Regenwaldschutz, wofür Veganz steht, für den Verbraucher direkt auf der Produktverpackung sichtbar werden“, sagt Jan Bredack. 

Zu kaufen gibt’s den „Cashewbert“ in bekannten Supermärkten. Weil die Nachfrage des Handels deutlich höher sei, plant Bredack eine weitere Produktionsstätte in Berlin. Dort werden dann zusätzliche Sorten veganer Käsespezialitäten hergestellt. Wie etwa ein rein pflanzlicher Blauschimmelkäse. „Der könnte so in etwa sechs Monate in die große Produktion gehen“, schätzt der 48-Jährige. Sein Sortiment an pflanzlichen Käsealternativen erweitert Bredack damit auf neun Sorten. Die gibt's dann natürlich auch an der veganen Käsetheke der Veganz-Filiale an der Schivelbeiner Straße.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" in der Zossener Straße ist imer einen Besuch wert.
6 Bilder

Yummy Kitchen
Köstlichkeiten aus der südindischen und sri-lankischen Küche

Seit 2021 existiert das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" im angesagten Kreuzberger Kiez und lädt Liebhaber der südindischen und sri-lankischen Küche zum ausgiebigen Schlemmen und Genießen ein. So wundert es nicht, dass sich die Location, die über Innenplätze auf zwei Ebenen sowie einen gemütlichen Außenbereich verfügt, zu einem geschätzten Treffpunkt gemausert hat, der zahlreiche Berliner Stammgäste, aber auch Touristen aus dem In- und Ausland regelmäßig begrüßt. Verkehrsgünstig und...

  • Kreuzberg
  • 26.04.24
  • 170× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 260× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 255× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! | Foto: milangucic@gmail.com

Schonende OP-Methode
Patienteninfo: Wenn die Hüfte schmerzt

Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! Entdecken Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen auf unserem Infoabend. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, führt Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen. Erfahren Sie, wie die schonende AMIS-Methode eine minimalinvasive Implantation von Hüftprothesen ermöglicht und die Fast-Track-Behandlung eine rasche...

  • Hermsdorf
  • 26.04.24
  • 108× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 322× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 653× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.