Eleonore Weisgerber vertritt Anneke Kim Sarnau kurzfristig
Prominenz bei KuGuK

Eleonore Weisgerber sprang kurzerhand für Anneke Kim Sarnau ein. | Foto: Christian Schindler
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Wenn sich prominente Künstler an einem Ort gegenseitig vertreten, dann darf dieser Ort als etablierter Kulturort gelten – in diesem Fall ist es die Baptistengemeinde Alt-Reinickendorf 32.

Für den 10. Januar hatte wieder einmal Anneke Kim Sarnau zugesagt. Sie ist schon regelmäßig Gast in der Veranstaltungsreihe „Kultur, Gespräch und Kerzenschein“ (KuGuK), die Detlev Nagi vor 16 Jahren in der Reinickendorfer Baptistengemeinde ins Leben rief. Dann erkrankte jedoch die Schauspielerin, die vielen Menschen als Ermittlerin aus dem Rostocker „Polizeiruf 110“ bekannt ist.

Für sie sprang Eleonore Weisgerber ein, die ebenfalls vielen Fernsehzuschauern unter anderem aus der „Praxis Bülowbogen“ und vielen Tatorten bekannt ist. Sie hatte ein Programm mit Gedichten von Schriftstellern zusammengestellt, deren Bücher von den Nationalsozialisten verbrannt wurden. In ihrer Präsentation wurde deutlich, dass Bertolt Brecht nicht nur politisch belehren wollte, sondern ungemein einfühlsame Liebeslyrik schreiben konnte. Natürlich fehlte Erich Kästners Paar nicht, das irgendwann nach vielen Jahren seine Liebe einfach verloren hatte, und die bissigen Verse von Heinrich Heine führten zu Szenenapplaus.

Flöte und Flügel klingen wie ein Orchester

Als ebenbürtiger Partner von Eleonore Weisgerber erweis sich Achim Thoms. Der Kirchenmusiker zeigt an Flügel, Akkordeon und Orgel, wie nahe Lyrik und Musik sich sind. Das mitreißende Gospel „Go, tell it on the mountain“ (gehe hin und verbreite die frohe Botschaft vom Berg aus) interpretiert er an der Orgel sehr zart, während er den Flügel beim Swing auf einer Flöte begleitet und die beiden Instrumente gemeinsam wie ein Orchester klingen lässt.

Zum Schluss gibt Andreas Schlüter, der seit 2018 als Nachfolger von Detlev Nagi die KuGuK-Reihe organisiert, ein Bekenntnis zum Miteinander von Technik und Literatur ab. Er zitiert Goethes Faust und liest dabei vom Smartphone ab.

Mehr als 650 Euro
kamen für die Kinderhilfe zusammen

So wie die Auftritte von Anneke Kim Sarnau gehört die Wohltätigkeit zur KuGuK-Reihe. In diesem Fall kamen 656 Euro für den Verein „Kinderhilfe – Hilfe für krebs- und schwerkranke Kinder“ zusammen. Der 1983 von Jürgen Schulz gegründete Verein berät und betreut Eltern und Geschwister krebs- und anderweitig schwerkranker Kinder.

Die nächste KuGuK-Veranstaltung findet am Freitag, 21. Februar, um 20 Uhr statt. Dann begleitet der Pianist Stephan Graf von Bothmer den amerikanischen Stummfilm „Stan & Olli“, auch bekannt als „Dick und Doof“. Karten kosten im Vorverkauf 15, ermäßigt zehn Euro, an der Abendkasse sind es 18 und zwölf Euro. Bestellung per E-Mail unter kuguk@ef-reinickendorf.de oder unter 49 87 33 89. Nach der Veranstaltung gibt es für das Publikum das Gespräch bei Kerzenschein.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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