Reformationsplatz wird gesperrt
Bauarbeiten für ersten Abschnitt beginnen in Kürze

Auf der Nordseite des Reformationsplatzes beginnt der Umbau erst Anfang 2021. Zuerst ist die Südseite dran.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Ein Jahr nach der Ankündigung soll der Umbau des Reformationsplatzes in der Altstadt nun in Kürze losgehen. Zuerst wird die Südseite des Platzes neu gepflastert.

Die Tage des alten Reformationsplatzes sind gezählt. In Kürze übernehmen dort die Bagger die Regie. Der lange angekündigte Umbau beginnt auf dem Südteil, dem Joachimsplatz. Dort kommen die kaputten Pflastersteine raus und neue rein – als Bernburger Pflaster. Die Spandauer kennen diese Art Mosaikpflaster von der Nordseite der Grünanlage. Befestigt wird deshalb wieder, damit dort wie gehabt Veranstaltungen wie etwa der Mittelaltermarkt des Weihnachtsmarktes stattfinden können. Dazu werden die bepflanzten Areale an der Nikolaikirche neu angelegt und Bänke aufgestellt. Anfang 2021 soll der erste Bauabschnitt fertig sein.

Weiter geht es dann mit der Nordseite, dem früheren Heinrichplatz. Der soll zum Schmuckplatz mit vergrößerten Rasenflächen werden. Neue Laternen sind angedacht und neue Beete am Kircheneingang, die Denkmal-skulpturen werden restauriert und die Sitzbänke erneuert. Auch die Rampe zur Mönchstraße hin wird auf Vordermann gebracht. Rund um die gesamte Parkanlage entsteht eine Art Bordüre aus Granitstein.

Der Umbau des Reformationsplatzes ist nach den Sanierungsmaßnahmen in der Hertefeldstraße, Kammer- und der Wasserstraße das erste größere Bauprojekt in der Altstadt. Danach folgt der Umbau des Marktplatzes. Finanziert wird das Ganze aus dem Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“.

Ausschreibung musste wiederholt werden

Angekündigt hatte das Bezirksamt die Baumaßnahme bereits für den Sommer 2019. Doch dem Amt waren nach der ersten Ausschreibung die Angebote der Baufirmen zu teuer.  „Nun kann es aber endlich losgehen mit der Aufwertung des Reformationsplatzes“, sagt Baustadtrat Frank Bewig (CDU). Das Ausschreibungsverfahren sei erfolgreich abgeschlossen, und das siegreiche Angebot liege rund 500 000 Euro niedriger als das günstigste Angebot aus der ersten Ausschreibung Anfang dieses Jahres. „Nach der Abstimmung mit der ausführenden Baufirma sind wir dennoch sicher“, so Bewig, „dass sich diese Ersparnis nicht auf die Qualität der Ausführung auswirken wird.“ Weil der Reformationsplatz ein Gartenbaudenkmal ist, ist die Denkmalschutzbehörde beteiligt. Eigentümerin des Platzes ist die Evangelische Kirchengemeinde. Während der gesamten Baumaßnahme sperrt ein Bauzaun den Platz ab, er kann also nicht genutzt werden. Baustellzufahrt in die Carl-Schurz-Straße ist über die nördliche Einfahrt, um die Moritzstraße freizuhalten. Laut Bezirksamt bleibt auch der Durchgang von der Havelstraße zum Markt zu.

Der Reformationsplatz wurde als namenloser Kirchplatz 1855 zweigeteilt. Der nördliche Platz bekam den Namen Heinrichplatz, nach dem Bruder König Friedrichs II. Der südliche Teil hieß fortan Joachimsplatz, nach Kurfürst Joachim II. Erst 1939 bekamen beide Plätze einen gemeinsamen Namen: Reformationsplatz. Der sollte an die Reformation in Brandenburg erinnern. In der Parkanlage steht auch das älteste Denkmal Spandaus von Karl Friedrich Schinkel, das 1816 eingeweiht wurde. Gewidmet ist es den Spandauer Bürgern, die während der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 gegen Napoleon gefallen sind. Und es erinnert an die Spandauer, die beim „Sturm von Spandau“ am 20. April 1813 ihr Leben ließen. Das Denkmal besteht aus zwölf miteinander verbundenen eisernen Lanzen mit brennenden Bomben. Die Lanzen schmücken vier Ritterhelme. Nach 1900 bekam das Denkmal einen neuen Sockel aus Ziegelsteinen der Spandauer Stadtmauer.

In den 1950er Jahren verkam der einstige Schmuckplatz zu einem schnöden Parkplatz. Damals gab es noch keine Fußgängerzone in der Altstadt, weshalb sich Autolawinen durch Breite Straße und die Carl-Schurz-Straße quälten. Erst 1978 begann man damit, die Altstadt in eine Fußgängerzone zu verwandeln. Die Arbeiten dauerten mehr als zehn Jahre – bis 1989. Ihre heutige Gestalt bekam die Grünanlage am Reformationsplatz 1996, ein Jahr nach der Restaurierung des Denkmals.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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