Mit Fingerabdruck in die Schule: CDU will mit biometrischer Zugangskontrolle Fremde draußen halten
Geht es nach der CDU, registrieren sich die Schüler aller Spandauer Schulen künftig morgens per Fingerabdruck. So sollen Fremde fern bleiben. SPD und Grüne lehnen das ab.
Statt immer mehr Wachschutz sollen elektronische Fingerabdruck-Scanner eine Lösung sein, um Gewalt von draußen an Schulen fern zu halten. Denn mittels Fingerprint, so die CDU, könnte bereits am Eingang zum Schulgelände überprüft werden, ob die Person zutrittsberechtigt ist. Wer nicht registriert ist, bleibt draußen. Der Vorschlag der biometrischen Zugangskontrolle ist Teil des siebenseitigen Leitantrags „Zukunft.Schule“, den die CDU Spandau auf ihrem Kreisparteitag einstimmig beschlossen hat. „Wir sind uns bewusst, das dies ein kontroverses Thema ist. Aber man sollte darüber nachdenken und diskutieren“, sagt Thorsten Schatz, Vorstandsmitglied des Kreisverbandes. Denn auch an Spandauer Schulen häuften sich Gewaltvorfälle.
In puncto Sicherheit sieht die CDU darum derzeit keine Alternative zum Fingerprint. Die Hausmeisterassistenten wären zwar am sinnvollsten, sagt Schatz. „Doch diese Stellen hat der Senat Ende 2017 wieder abgeschafft.“ Und ein dauerhafter Wachschutz sei keine Lösung.
Menschlicher Wachschutz ist bessere Alternative
Hintergrund für den Vorschlag sind mehrere Zwischenfälle mit schulfremden Jugendlichen seit Schuljahresbeginn an der B.-Traven-Gemeinschaftsschule. Die Schule hatte daraufhin beim Bezirksamt als Schulträger einen Wachschutz beantragt. „Der bleibt jetzt zunächst bis zum Beginn der Sommerferien“, bestätigt Bürgermeister und Schulstadtrat Helmut Kleebank (SPD). Weitere Schulen hätten Wachschützer aber nicht beantragt. Den elektronischen Fingerabdruck lehnt Kleebank ab. Er hält den menschlichen Wachschutz, der Präsenz zeigt und in brenzligen Situationen beruhigen kann, für die bessere Alternative. „Außerdem ergeben sich mit dem Fingerabdruck viele Fragen, zum Datenschutz zum Beispiel.“ Auch die SPD und die Grünen lehnen den Fingerabdruck ab.
In ihrem Leitantrag fordert die CDU auch eine Schul-Cloud und mindestens einen Sozialarbeiter pro Schule, mehr 5. Klassen an Gymnasien und zügige Sanierungen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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