Einsatz auf dem Schulhof
Junge Menschen ehrenamtlich im Schulsanitätsdienst

Constanze Weber, Jessica Krüger und die 14-jährige Stella (v.l.) engagieren sich ehrenamtlich in der Johanniter-Jugend. Stella ist an ihrer Schule als Schulsanitäterin im Einsatz. | Foto: K. Rabe
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  • Constanze Weber, Jessica Krüger und die 14-jährige Stella (v.l.) engagieren sich ehrenamtlich in der Johanniter-Jugend. Stella ist an ihrer Schule als Schulsanitäterin im Einsatz.
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Der Alltag an einer Schule geht nicht immer ganz ohne Zwischenfälle ab. Kleine und manchmal auch größere Verletzungen sind nicht ausgeschlossen. Ob beim Toben auf dem Pausenhof oder auch beim Sportunterricht: Unfälle bleiben nicht aus. In solchen Fällen ist der Schulsanitätsdienst der Johanniter-Jugend sofort zur Stelle. Die Mädchen und Jungen sind in Erster Hilfe ausgebildet und können helfen, wenn sich ein Mitschüler verletzt hat oder sich nicht wohl fühlt.

Etwa 150 junge Menschen sind als Schulsanitäter der Johanniter-Jugend an 19 Berliner Schulen im Einsatz und leisten hier Erste Hilfe. An zwei weiteren Schulen sind Schulsanitäter-Teams im Aufbau. Die Mädchen und Jungen werden in Kooperation mit den jeweiligen Schulen von den Johannitern ausgebildet. In der dreitägigen Ausbildung werden sie für ihr Ehrenamt fit gemacht. Sie lernen, kleine Wunden zu behandeln, verschiedene Krankheitsbilder wie Asthma oder Diabetes zu erkennen oder mit Blutdruckmanschette, Stethoskop und Beatmungshilfe umzugehen.

Mehr als Erste Hilfe

„Die Schülerinnen und Schüler lernen in der dreitägigen Ausbildung weit mehr als in normalen Erste-Hilfe-Kursen“, sagt Jessica Krüger. Die 32-Jährige ist seit fünf Jahren bei den Berliner Johannitern für den Schulsanitätsdienst verantwortlich. Zuvor war sie selbst Schulsanitäterin an ihrer Schule. Insgesamt kann sie auf 14 Jahre ehrenamtliches Engagement bei den Johannitern zurückblicken. Krüger hatte sich damals für dieses Ehrenamt entschieden, weil sie sich genau hier wiedergefunden hat. „Sport- oder Kreativ-AGs waren nichts für mich. Für den Sanitätsdienst brauchte ich keine besonderen Talente oder Vorkenntnisse“, sagt sie. Dafür habe sie Gleichgesinnte kennengelernt und Wertschätzung erfahren. Die Arbeit im Team sowie das Wissen, etwas Gutes zu tun und anderen helfen zu können, habe sie regelrecht beflügelt. Das kann auch Constanze Weber bestätigen. Die 23-Jährige ist seit elf Jahren ehrenamtlich bei der Johanniter-Jugend aktiv und auch sie sorgte als Schulsanitäterin dafür, dass ihren Mitschülern im Notfall schnell geholfen werden konnte.

Vorbereitung fürs Medizinstudium

Seit Kurzem ist auch Stella dabei. Die 14-jährige Schülerin lernt am Schöneberger Rückert-Gymnasium. „Ich mache gern außerschulische Sachen und möchte ehrenamtlich tätig sein“, sagt das Mädchen. Und weil sie später Medizin studieren möchte, lag es für sie nahe, sich in dieser Richtung zu engagieren. Also nahm sie mit der Johanniter-Jugend Kontakt auf und bewarb sich für den Schulsanitätsdienst. „Hier kann ich etwas Gutes tun und gleichzeitig in die medizinische Welt hineinschnuppern“, sagt sie. In den Osterferien absolvierte sie ihre Ausbildung zur Schulsanitäterin. Jetzt ist sie mit einem Handy ausgestattet und kann so im Notfall schnell zum Unfallort gerufen werden. Bisher sei das noch nicht passiert, denn an ihrer Schule ist der Schulsanitätsdienst noch im Aufbau.

Panikattacken bei Schülern nehmen zu

Am häufigsten werden die jungen Sanitäter zu Sportunfällen gerufen. Aber auch bei kleinen Schürfwunden oder einer Beule am Kopf sind sie zur Stelle und leisten Hilfe. „Es kommt auch zunehmend vor, dass die Schüler unter plötzlichen Panikattacken leiden“, berichtet Jessica Krüger. Auch in solchen Situationen kann der Schulsanitätsdienst helfen. Die meisten Einsätze können am Ende durch die Schulsanitäter geklärt werden. Über alle weiteren Maßnahmen – etwa ob ein Rettungswagen geholt oder ärztliche Hilfe hinzugezogen werden muss – entscheidet die Schule.

Wertschätzung fürs Ehrenamt

Der Schulsanitätsdienst gehört zur Johanniter-Jugend, dem Jugendverband der Johanniter-Unfall-Hilfe. Während das Mindestalter für die Schulsanitäter bei zwölf Jahren liegt, kann bei der Johanniter-Jugend jeder zwischen sechs und 27 Jahren mitmachen. Religion, Hautfarbe, Herkunft und sexuelle Identität spielen dabei keine Rolle. „Alle unsere Ehrenamtlichen haben ein großes Herz und setzen sich gern für andere ein“, sagt Jessica Krüger. In Berlin engagieren sich über 500 junge Menschen für und in der Johanniter-Jugend. Hier lernen junge Leute schon sehr früh, Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. „Die Wertschätzung für das Ehrenamt beginnt bei uns bereits in sehr jungem Alter“, sagt Krüger.

Wer sich im Schulsanitätsdienst oder bei der Johanniter-Jugend engagieren möchte, kann sich per E-Mail melden: jugend.berlin@johanniter.de. Weitere Infos auch auf www.johanniter.de/berlin.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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