Umzug in den Klimawald
800 Rotbuchen werden umgepflanzt
Rund 800 Rotbuchen ziehen in diesen Tagen aus dem Botanischen Garten in einen sogenannten Klimawald am Stadtrand um. Am 19. und 20. Dezember sollen die Bäume auf der Forschungsstelle im Grunewald eingepflanzt werden. Dafür werden freiwillige Unterstützer gesucht.
Die Bäume stammen aus dem gesamten europäischen Verbreitungsgebiet der Rotbuchen – von Süd-Schweden bis Sizilien und von Nord-Spanien bis Griechenland. Viele der 800 Rotbuchen wachsen seit mehr als 13 Jahren im Botanischen Garten heran. Die Bäumchen sind als Jungpflanzen oder Keimlinge gesetzt, manche aus Samen, den Bucheckern, herangezogen worden. Einige Bäume sind inzwischen über sechs Meter hoch und haben einen Stammumfang von bis zu 30 Zentimetern.
Auf der Forschungsfläche im Grunewald werden die Rotbuchen während der nächsten Jahrzehnte bis zu einer Höhe von bis zu 20 Metern wachsen. Der Klimawald soll der Forschung dienen. Untersucht werden sollen die Auswirkungen des Klimawandels unter realen Bedingungen. Etwa ob europäische Rotbuchen aus Sizilien oder Südschweden im Vergleich zu den einheimischen Pflanzen besser an den Klimawandel angepasst sind. Im Fokus stehen außerdem die Anpassungsfähigkeit der europäischen Bäume an extrem trockene Sommermonate sowie an Spätfröste im Frühjahr. Erforscht wird auch, welche Anpassungsstrategien Rotbuchen hinsichtlich der Entwicklungsstadien ihres Blattwerkes, ihr Wachstums und ihres Wasserbedarf verfolgen.
Die Buchen sollen am Donnerstag und Freitag, 19. und 20. Dezember, jeweils von 9 bis 15.30 Uhr, auf der Forschungsfläche eingepflanzt werden. Inzwischen hat ein Bagger schon die Pflanzlöcher für die Bäume ausgehoben. Zunächst werden alle Rotbuchen in provisorischen Pflanzgruben eingeschlagen und für die Pflanzung vorbereitet. Das ist eine Sicherungsmaßnahme gegen Frostschäden an den Wurzeln. Wenn das Wetter zu schlecht ist, werden die eingeschlagenen Bäume erst im neuen Jahr eingepflanzt.
Freiwillige Helfer können bei der Pflanzung des Klimawaldes mithelfen. Treffpunkt ist bei der „Kllimawald“-Forschungsfläche auf dem Gelände des Waldmuseums der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Grunewald, Königsweg 4. Die Teilnahme ist freiwillig. Sie erfolgt auf eigene Gefahr und Verantwortung. Freiwillige Umzugshelfer können sich bei Manfred Forstreuter vom Institut für Biologie der FU Berlin anmelden per E-Mail an manfred.forstreuter@fu-berlin.de. Als Betreff: Helferinnen und Helfer angeben und bitte angeben, in welchem Zeitraum man mithelfen möchte. Zur Aktion sollten eigene Spaten mitgebracht werden.
Das Projekt wird von Wissenschaftlern des Institutes für Biologie der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit den Berliner Forsten und dem Waldmuseum der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betreut.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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