"Heinz" liefert Strom für Autos
Ausbau von Ladepunkten für Elektroautos nimmt wieder Fahrt auf
Das Unternehmen ubitricity, Hersteller und Betreiber für Ladelösungen für Elektrofahrzeuge, hat eine öffentliche Ausschreibung des Landes Berlin gewonnen und soll mindestens 200 Laternenladestationen namens „Heinz“ im öffentlichen Raum installieren. Start soll im zweiten Quartal in den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf sein.
Die Umsetzung findet im Rahmen des vom Bund geförderten Projektes „Saubere Luft“ statt. Wird das Projekt verlängert, können bis zu 800 weitere Laternenladepunkte installiert werden, informiert ubitricity in einer Pressemitteilung. Mit der Errichtung von Laternenladepunkten in Berlin überträgt ubitricity das Erfolgsmodell des Laternenladens aus Großbritannien. Stadtbewohnern ohne privaten Stellplatz, das sind in Berlin immerhin 60 Prozent, wird somit der alltagstaugliche Zugang zur Elektromobilität direkt vor der Haustür ermöglicht. Allerdings musste in Sachen Technologie nachgebessert werden, denn das Londoner Modell ließ sich nicht eins-zu-eins übertragen. Die Berliner Laternenmasten hatten sich als ungeeignet erwiesen. Der Projektstart im Herbst 2019 scheiterte.
Daraufhin entwickelte ubitricity gemeinsam mit ebee Smart Technologies auf dem Euref-Campus den Ladepunkt „Heinz“ speziell für den deutschen Markt. Der Ladepunkt wird ohne weitere Flächenversiegelung des Bürgersteigs an die Straßenlaterne montiert. Mit einer Ladekapazität von 3,7 Kilowatt bietet er optimale Voraussetzungen für Anwohner, ihr E-Auto entsprechend der gewohnten Parkzeiten – wie etwa über Nacht – zu laden. „Wir folgen damit den alltäglichen Gewohnheiten der Fahrer und ermöglichen die kostengünstige und schnelle Errichtung wohnortnaher Ladepunkte unter Berücksichtigung bestehender Netzkapazitäten“, teilt ubitricity mit.
Anwohner können am Ladepunkt „Heinz“ mit den gewohnten Tarifen ihres Ladeanbieters oder mittels eines QR-Codes ihr Fahrzeug aufladen. Letzteres funktioniert ohne Anmeldung oder laufender Mitgliedschaft. Für beide Varianten ist lediglich ein Standard-Ladekabel mit Typ 2 Stecker erforderlich. Die Abrechnung erfolgt dann über die im Ladepunkt verbaute Technologie. Die Wahl der Standorte für die Ladepunkte erfolgt in enger Abstimmung mit dem Senat und den Bezirken. Lokale Gegebenheiten der einzelnen Stadtteile solle berücksichtigt werden. Alle Laternenladepunkte werden von der Shell Energy Retail GmbH ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien beliefert.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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