Auf Plätzen und in Grünanlagen
Stadtnatur-Ranger-Projekt soll Verständnis für die Natur wecken

Die Stadtnatur-Ranger kümmern sich um Tier- und Pflanzenwelt und sind Ansprechpartner für Bürger.  | Foto: Stiftung Naturschutz
  • Die Stadtnatur-Ranger kümmern sich um Tier- und Pflanzenwelt und sind Ansprechpartner für Bürger.
  • Foto: Stiftung Naturschutz
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Ausgestattet mit Ferngläsern, Tablets und Wildtierkameras sind seit Kurzem Stadtnatur-Ranger in Klein-Glienicke, am Krummen Fenn und im Heinrich-Laehr-Park unterwegs. Sie gehören zu einem bundesweit einmaligen Modellprojekt.

Die Ranger in Steglitz-Zehlendorf sind Bennet Buhrke und Nathalie Bunke. Bunke liebt Touren durch den Grunewald und freut sich, im Bezirk arbeiten zu können. „Besonders spannend für mich, weil ich hier zu Hause bin.“ Für Buhrke zählt neben den ausgedehnten Wäldern und dem Mosaik aus vielfältigen Grünflächen vor allem das Wasser. „Das ist genau mein Element“, sagt er. Ranger geworden ist er, weil er seine Begeisterung für die Tier- und Pflanzenwelt teilen will. Ein harmonisches Zusammen von Menschen, Tieren und Pflanzen ist ihm wichtig. „Alle sollen genug Raum und Luft zum Leben haben“.

Das berlinweite Modellprojekt haben die Senatsumweltverwaltung und die Stiftung Naturschutz ins Leben gerufen und im vergangenen Jahr in Pankow gestartet. Inzwischen machen neben Steglitz-Zehlendorf auch Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Lichtenberg, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg mit. Insgesamt werden 25 Männer und Frauen jeden Tag in der Woche im Einsatz sein.

Artenvielfalt in der Stadt bedroht

„Die Ranger können das Verständnis für die Natur in der Stadt stärken und die Freude daran wecken“, sagt Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne). Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt, zudem könnten so die ökologischen Schätze der Stadt besser gepflegt und bewahrt werden. Immerhin gibt es in Berlin etwa 2000 Pflanzen- und 18 000 Tierarten. Diese Vielfalt ist aber bedroht. Schon 13 Prozent der ehemals hier lebenden Arten sind ausgestorben, weitere 30 Prozent gefährdet.

Zu den vielfältigen Aufgaben der Ranger gehört daher unter anderem die Bestandsaufnahme in den Revieren, Maßnahmen zum Arten- und Biotopschutz, Kartierungen, zum Beispiel über das Vorkommen von Kröten und Eidechsen, der Aufbau von Netzwerken mit Naturschutzverbänden, die Zusammenarbeit mit den Bezirksämtern, Vorschläge zur Gebietsentwicklung, Ranger-Touren und besonders auch die Information der Bürger. Wer Fragen zu Flora und Fauna hat, erhält fachlich fundierte Antworten. So soll der Naturschutzgedanke weiter verbreitet werden.

Die Ranger werden in Absprache mit den Bezirksämtern auch in Kleingartenanlagen, auf Brachflächen oder auf Friedhöfen unterwegs sein, wie Annette Nawrath, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturschutz Berlin, mitteilt. „Wir sehen hier großes Potenzial für den Naturschutz in Berlin“, sagt sie. Das Modellprojekt läuft mit wissenschaftlicher Begleitung bis 2021 und wird von der Senatsverwaltung mit jährlich zwei Millionen Euro finanziert.

Mehr Informationen zum Modellprojekt gibt es auf www.stadtnaturranger.de oder bei der Stiftung Naturschutz unter Telefon 26 39 40 sowie per E-Mail an mail@stiftung-naturschutz.de

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 231× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 990× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.028× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.