Stadtrat sieht „besorgniserregende Entwicklung“
Baulandpreise im Bezirk schießen weiter in die Höhe

Von 2014 bis Januar 2019 sind die Baulandpreise im Bezirk um teilweise mehr als 400 Prozent gestiegen. Das geht aus den vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin ermittelten Bodenrichtwerten (BRW) hervor.

BRW sind durchschnittliche Lagewerte, bezogen auf einen Quadratmeter Grundstücksfläche. „Sie werden nicht für einzelne Grundstücke, sondern Gebiete mit vergleichbaren Verhältnissen (Bodenrichtwertzonen) ermittelt. Dabei wird auf die jeweils vorherrschende Nutzung abgestellt. BRW werden grundsätzlich für unbebaute Flächen ermittelt. In bebauten Gebieten sind BRW mit dem Wert zu ermitteln, der sich ergeben würde, wenn der Boden unbebaut wäre“, erläutert das Stadtentwicklungsamt.

Bei der Untersuchung wurde für jeden Ortsteil ein charakteristisches Wohngebiet ausgewählt. Die benannten Preise sind dabei auf den Quadratmeter Baugrundstücksfläche bezogen worden. Der stärkste Preisanstieg ist im Siedlungsgebiet um den Friedrich-Wilhelm-Platz in Friedenau zu verzeichnen. Von 720 Euro pro Quadratmeter 2014 ging es auf aktuell 3000 Euro, ein Plus von 430 Prozent. Danach folgen das Siedlungsgebiet um den Bayerischen Platz in Schöneberg (+ 400 Prozent von 1100 auf 5500 Euro), die Mietwohnhäuser südlich des Teltowkanals in Mariendorf (+ 210 Prozent von 210 auf 380 Euro), die Gartenstadt Neu-Tempelhof (+ 180 Prozent), die Stadtrandsiedlung Marienfelde (+ 100 Prozent) sowie das Einfamilienhausgebiet südlich der Lichtenrader Bahnhofstraße (+ 80 Prozent).

„Die Entwicklung ist nach wie vor besorgniserregend, weil sich immer weniger Menschen diese hohen Preise leisten können. Deshalb ist unsere Strategie richtig, für Neubau zu sorgen und andererseits bezahlbaren Wohnraum durch soziale Erhaltungsgebiete zu schützen“, kommentiert Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) die Entwicklung. „Für ein gemeinwohlorientiertes Wohnungswesen könnte die Bundesregierung wesentlich mehr machen und erreichen.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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