Zwei Standorte im Bezirk
Wohin sollen die MUFs?

An der General-Pape-Straße 52 könnte womöglich noch dieses Jahr der Baustart für eine MUF erfolgen. Das Gebäude im Hintergrund ist eine Außenstelle des Robert-Koch-Instituts. | Foto: Philipp Hartmann
2Bilder
  • An der General-Pape-Straße 52 könnte womöglich noch dieses Jahr der Baustart für eine MUF erfolgen. Das Gebäude im Hintergrund ist eine Außenstelle des Robert-Koch-Instituts.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Im März 2018 hat der Senat eine Liste mit 25 Standorten für Modulare Unterkünfte für Geflüchtete (MUF) beschlossen. Zwei sollten in Tempelhof-Schöneberg entstehen. Zehn Monate sind vergangenen – und noch immer ist vieles ungeklärt. Wir haben uns nach dem aktuellen Stand erkundigt.

Nach langen Diskussionen zwischen Bezirk und Senat wurden je eine größere Fläche in der Röblingstraße sowie in der General-Pape-Straße 52 als Standorte festgelegt. „Für die Grundstücke laufen noch die Ankaufsverhandlungen durch die Senatsfinanzverwaltung“, berichtet Karin Rietz, Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Weitere Informationen teilte auf unsere Anfrage hin Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) mit.

Das Grundstück in der General-Pape-Straße 52 in Sichtweite zum S-Bahnhof Südkreuz befindet sich demnach noch im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Gespräche, dass dieses an die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) und damit das Land Berlin übergeht, seien jedoch fortgeschritten. Nach Abschluss der Verhandlungen könnte es dort „recht zügig losgehen“. Vielleicht, so Oltmann, könne noch in diesem Jahr der Baustart erfolgen. Laut den Hinweisschildern vor Ort befindet sich auf dem Grundstück eine Fischräucherei. Im Innenhof parkten bei unserem Besuch Transportfahrzeuge des Paketzustellers Hermes.

Der geplante Standort in der Röblingstraße in Tempelhof ist dem Baustadtrat zufolge in privater Hand. „Hier sind die Gespräche noch nicht so weit fortgeschritten. Wir rechnen mit einer Unterzeichnung des Kaufvertrags im ersten Halbjahr 2019“, erklärt Oltmann. Für den Bezirk ist die Realisierung besonders wichtig, da die Röblingstraße als Ersatz für den zunächst vom Senat angekündigten Neubau am Diedersdorfer Weg in Marienfelde vorgeschlagen und vom Senat dann auch akzeptiert wurde.

Der Diedersdorfer Weg soll eine Ausgleich- und Ersatzfläche sein. „Es wird eine Entsiegelung stattfinden und Platz für eine qualifizierte Grünanlage bereitgestellt“, sagt Jörn Oltmann. Anders gestaltet sich die Planung im Lichterfelder Ring 113, wo über eine mögliche Unterkunft spekuliert wurde. Dort wird nach Angaben des Bezirks ein Wohnungsbauprojekt der Degewo umgesetzt. An der Marienfelder Allee hinter der Sporthalle Baußnernweg wird ebenfalls keine MUF entstehen. Eine Anwohnerin hatte dies in einer E-Mail an unsere Redaktion behauptet. Unsere Nachfrage beim Baustadtrat ergab jedoch etwas anderes. „Davon weiß ich nichts“, so Oltmann. Ihm zufolge ist diese Fläche für den Neubau der Gustav-Heinemann-Oberschule angedacht. Darüber hinaus bestehe außerdem so viel Platz, um theoretisch noch eine weitere Schule zu errichten.

Mit Stand vom 31. Dezember 2018 sind nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten in Tempelhof-Schöneberg derzeit 2400 Geflüchtete untergebracht. Das entspricht rund elf Prozent aller in Berlin belegten Plätze (insgesamt rund 21 600). Die MUF sollen als „qualitativ hochwertige Gebäude“ aus vorfabrizierten Beton-Modulen errichtet werden und über eine Herstellergarantie von 80 Jahren verfügen. Jeder Standort soll einen Außenbereich mit Rasen und Beeten, Spiel- und Sportanlagen sowie einen Platz mit Tischen und Bänken bekommen.

An der General-Pape-Straße 52 könnte womöglich noch dieses Jahr der Baustart für eine MUF erfolgen. Das Gebäude im Hintergrund ist eine Außenstelle des Robert-Koch-Instituts. | Foto: Philipp Hartmann
Am Standort in der General-Pape-Straße 52 könnte womöglich noch dieses Jahr der Baustart für eine MUF erfolgen. | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 234× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 994× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.