Jubiläumsprogramm und Festwochen bis August
Die ufaFabrik wird 40 Jahre alt

Beliebter Treffpunkt im Bezirk: die ufaFabrik. | Foto: Philipp Hartmann
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Es war der 9. Juni 1979, als das Gelände der ehemaligen UFA-Film-Kopierwerke in der Viktoriastraße von fast 100 Berlinern wieder in Betrieb genommen wurde. Auf den Tag genau 40 Jahre später lädt die ufaFabrik zu einer großen Feier ein.

Am 9. Juni sind ab 20 Uhr unter anderem die Samba-Gruppe „Terra Brasilis“, die Breakdance-Crew „The Flying Steps“ und Nico, Gitarrist und Sänger der Band „Ton Steine Scherben“, auf der Bühne zu sehen. Als Festredner haben sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) und die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Barbara John, angekündigt. Im Anschluss an die Gala wird ab 22 Uhr im Theatersaal weitergefeiert.

Gründe zum Feiern gibt es genug, denn die ufaFabrik ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem kulturellen und sozialen Treffpunkt im Bezirk geworden. Regelmäßig sind verschiedenste Künstler zu Gast, spielen Konzerte, zeigen Kabarett, Varieté und Tanz. Kinder spielen Theater oder trainieren im Kinderzirkus. Beliebter Anlaufpunkt für Familien ist der Kinderbauernhof, wo Ponys, Schweine, Kaninchen, Meerschweinchen, Schildkröten, Frettchen und Gänse leben. Einige dürfen gestreichelt und unter Aufsicht auch gefüttert werden. Außerdem gibt es eine Biobäckerei mit Laden und das Café Olé – und nicht zuletzt den Familientreffpunkt des Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrums. Dort werden Workshops und Yoga-Kurse angeboten, während im Foyer oft Werke Berliner Künstler zu sehen sind. Zum Jubiläum präsentiert sich die Künstlergemeinschaft „Gropiusstädter Sonntagsmaler“. Sieben Künstlerinnen haben sich Motive auf dem Gelände gesucht und zeigen ihre Ergebnisse bis 28. Juni dienstags 10 bis 14 Uhr und donnerstags 14 bis 18 Uhr.

Mitbegründerin Sigrid Niemer erinnert sich noch an die Anfangszeit. Demnach wollten die Berliner damals „ihre Vision in die Tat umsetzen, gemeinsam leben und arbeiten, zusammen Musik, Theater und Zirkus machen und ihre Umwelt ganzheitlich und ökologisch transformieren“. Nach positiven Verhandlungen mit dem Senat nahm die Vision Gestalt an, obwohl die Bedingungen schwierig waren. „Es gab keine finanziellen Mittel für die maroden Gebäude. Alle Beteiligten lebten aus einer gemeinsamen Kasse und verzichteten für mehrere Jahre auf privates Einkommen. So konnte jeglicher finanzieller Gewinn in den Aufbau der Gebäude und Aktivitäten gesteckt werden.“

Alle Aktivitäten waren damals im „ufaFabrik Berlin e.V.“ versammelt. Als das Gelände in den 80er-Jahren immer beliebter wurde, reichte ein Verein allein zur Verwaltung nicht mehr aus. „So entstanden die Vereine des Bühnenbetriebs, des Nachbarschaftszentrums, des Zirkus und die Betriebe Bäckerei, Laden und Gästehaus“, erklärt Sigrid Niemer. Es sei stets an umweltfreundlicher Technik geforscht worden. Für die Mitbegründerin ist das Areal daher „ein Beweis, dass in einer Großstadt viel Umweltschonendes getan werden kann“. Gemeinsam werde daran gearbeitet, „dass die ufaFabrik auch in den kommenden Jahrzehnten ein offener Ort für ein friedliches Miteinander für Menschen von 0 bis 99 bleiben wird.“

Tickets und Jubiläumsprogramm unter www.ufafabrik.de/de/spielplan.html.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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