Rasierklingen made in Tempelhof
Bei Gillette an der Oberlandstraße arbeiten 750 Menschen / Fachkräfte werden dringend gesucht

Bürgermeister Jörn Oltmann wurde von Gabriele Hässig, Geschäftsführerin Kommunikation & Nachhaltigkeit, und Werksleiter Christoph Reif informiert | Foto:  Wirtschaftsförderung Tempelhof Schöneberg
  • Bürgermeister Jörn Oltmann wurde von Gabriele Hässig, Geschäftsführerin Kommunikation & Nachhaltigkeit, und Werksleiter Christoph Reif informiert
  • Foto: Wirtschaftsförderung Tempelhof Schöneberg
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Bürgermeister Jörn Oltmann (Bündnis 90/Die Grünen) stattet regelmäßig Betrieben im Bezirk einen Besuch ab. Kürzlich war er zu Gast im Gillette-Werk in der Oberlandstraße 75.

Es war der US-amerikanische Handelsreisende King Camp Gillette (1855-1932), der die austauschbare Rasierklinge um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert erfand. Verkaufte er im ersten Geschäftsjahr gerade einmal 51 Exemplare, gehen heutzutage weltweit mehr als sechs Milliarden Klingen jährlich von Band. Etwa die Hälfte kommt aus Berlin. Stapelte man die Jahresproduktion übereinander, dann würde fast tausendmal die Höhe des Berliner Fernsehturms erreicht.

Das Gillette-Werk ist Teil des Unternehmens Procter & Gamble, das seinen Hauptsitz in Cincinnati (Ohio) hat. Seit mehr als 80 Jahren ist es in Tempelhof ansässig. Hier sind rund 750 Mitarbeiter beschäftigt. Man sei stolz auf das „Made in Berlin“, dass sowohl für die Unternehmensführung als auch für die Mitarbeitenden ein Stück Identifikation mit der Hauptstadt und dem Standort symbolisiert. Das war deutlich bei der Unternehmenspräsentation herauszuhören. Werksleiter Christoph Reif, Personalleiterin Anja Nyilas und Gabriele Hässig, Geschäftsführerin Kommunikation & Nachhaltigkeit, machten deutlich, welchen Stellenwert der Standort im Konzern hat.

Doch auch in dem Traditionswerk an der Oberlandstraße macht sich der Fachkräftemangel inzwischen bemerkbar. Deshalb setzt Gilette verstärkt darauf, Mädchen und junge Frauen für eine Ausbildung zu interessieren, zum Beispiel für den Beruf Mechatronikerin. Beim jährlichen Girls‘Day Ende April sind beispielsweise immer Mädchen aus den umliegenden Schulen eingeladen. Für sie und auch für Jungen gibt es außerdem die Möglichkeit, ein Schülerpraktikum zu absolvieren. Erklärtes Ziel ist es, dass 50 Prozent der Auszubildenden möglichst bald aus Frauen besteht.

Ein weiteres Vorhaben ist es, die älteren Mitarbeiter weiter zu qualifizieren, damit diese mit den sich ständig ändernden Anforderungen klarkommen. Auch Nachhaltigkeit und Energieversorgung sind für das Unternehmen essenzielle Anliegen. Bürgermeister Jörn Oltmann zeigte sich beim Besuch davon beeindruckt, dass Menschen aus 22 Nationalitäten im Werk arbeiten.

„Gillette zeigt mit seinen unterschiedlichen Initiativen, welche neuen Wege auch ein großes Unternehmen in Bezug auf Fachkräftegewinnung gehen kann“, sagte er. Gemeinsam mit der bezirklichen Wirtschaftsförderung hat er zugesagt, die Firma dabei zu unterstützen, neue Mitarbeiter zu finden und sich mit anderen Firmen in Tempelhof-Schöneberg zu vernetzen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 214× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 981× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 642× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.131× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.018× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.