Baumbestand nimmt weiter ab
Im vergangenen Jahr wurde deutlich mehr gefällt als neu gepflanzt

Treptow-Köpenick zeichnet sich durch viele schöne Waldgebiete aus, wie hier in der Nähe des Müggelsees. Der Klimawandel macht jedoch vielen Bäumen stark zu schaffen. | Foto:  privat
  • Treptow-Köpenick zeichnet sich durch viele schöne Waldgebiete aus, wie hier in der Nähe des Müggelsees. Der Klimawandel macht jedoch vielen Bäumen stark zu schaffen.
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Treptow-Köpenick verliert immer mehr Bäume. 2021 klaffte eine besonders große Lücke zwischen Fällungen und Neuanpflanzungen. Das geht aus den Daten hervor, die die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz auf Anfrage des Abgeordneten Stefan Evers (CDU) veröffentlicht hat.

In den Grünanlagen des Bezirks wurden 2021 demnach 950 Bäume entfernt. Dem gegenüber standen gerade einmal 42 Neupflanzungen, vorgenommen im Treptower Park, am Bahnhof Wuhlheide, in den Grünanlagen Galileistraße/Orionstraße, Griechische Allee, Lindenstraße/Wuhlegrünzug sowie Ludwig-Boltzmann-Straße. Somit entstand ein Defizit von 908 Bäumen. Nicht ganz so stark fiel der Unterschied bei den Straßenbäumen aus. Laut Bezirksangaben wurden 749 Straßenbäume gefällt und 574 neu gepflanzt. Das Defizit betrug hier 175 Bäume.

„Trotz intensiver Bemühungen um Nachpflanzungen hat sich der Straßenbaumbestand weiter reduziert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Hauptgrund ist der Klimawandel, mit dem zu geringe Niederschläge und baumunfreundliche Temperaturverläufe einhergehen“, teilte das Bezirksamt mit. Trotz Bewässerung der Bäume bis mittlerweile zum zehnten Standjahr hätten dennoch welche wegen Trockenschäden nicht durchgehalten. Auch Schadinsekten und Pilzbefall sorgten immer wieder für Verluste. „Leider trägt die sich immer weiter verdichtende Stadt auch indirekt zur nachlassenden Vitalität der Bäume bei. So werden bei Bauvorhaben zwar ökologische Baubegleitungen gefordert, die den Eingriff in den Baumbestand minimieren sollen. Die Bebauung hat dennoch Auswirkungen: Durch Neuverlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen gibt es immer wieder Aufgrabungen, die den Baumbestand negativ beeinträchtigen“, heißt es.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dem Bezirk das Personal fehlt, um mit Ersatzpflanzungen in Grünanlagen hinterherzukommen. „Der Besetzung einer neu zu schaffenden Bauleiterstelle eigens für Baumpflanzungen wurde noch nicht zugesagt“, so das Amt. Auch für 2022 werde mit einem Baumdefizit gerechnet, da es weiterhin aus Verkehrssicherungsgründen Fällungen geben werde. „Pflanzkonzepte wurden zwar vorbereitet, die Umsetzung ist aber aus personaltechnischen Gründen derzeit nicht möglich“, erklärte das Bezirksamt.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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