Sich für die Stadt ins Zeug legen: Die Berliner Woche ist Berlin Partner
Berlin gilt als kreativ, modern und weltoffen. Längst ist die deutsche Hauptstadt dafür bekannt, ein besonders gutes Pflaster zu sein, um mit neuen Ideen und Geschäftsmodellen zu experimentieren. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berlin Partner unterstützt Unternehmen dabei, sich in Berlin anzusiedeln. Das kommt der Stadt zugute.
Nirgendwo in Deutschland wird so viel in Gründer investiert wie in Berlin. 2015 war die Stadt in dieser Hinsicht sogar führend in Europa. Bereits damals haben Startups mit 13 200 Beschäftigten zusammengenommen den fünftgrößten Arbeitgeber der Stadt ausgemacht. Das hat eine Studie des Instituts für Strategieentwicklung (IFSE) ergeben.
Doch der Aufschwung der Berliner Wirtschaft macht nicht bei Startups Halt. Die deutschlandweit höchste Akademikerdichte, eine gute Infrastruktur und die Nähe zu wichtigen Forschungsstätten machen Berlin für viele Unternehmen im In- und Ausland interessant. Und Unternehmen schaffen Arbeitsplätze.
Hilfe für Unternehmen
Laut der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat sich allein zwischen Juni 2016 und Juni 2017 die Zahl der Arbeitslosen um 59 600 Menschen auf nur noch neun Prozent der Bevölkerung verringert. Die Stadtbevölkerung bekommt von dem Wachstum etwas ab. „Wir sehen unsere Arbeit als Engagement für die Stadt, als Wertschöpfung“, sagt Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner. Die Gesellschaft begleitet Unternehmen dabei, sich in Berlin anzusiedeln. Zudem betreut Berlin Partner Gründer und bereits ansässige Firmen, wenn diese sich vergrößern wollen.
Welcher Standort ist für meine Geschäftsidee geeignet? Wie kann ich sie finanzieren? Und wie komme ich an qualifiziertes Personal? Das sind Fragen, die sich Unternehmer stellen, die in Berlin Fuß fassen wollen – wie Bertram Thyssen. Sein Architekturbüro hat eine App entwickelt, die das Vermessen von Innenräumen enorm erleichtert. Mit Hilfe von Berlin Partner hat er einen Businessplan ausgearbeitet, einen Prototypen erstellt, ein Patent angemeldet und sich um Fördergelder beworben. Schließlich konnte er damit den Start seiner Firma B & M Thyssen GmbH finanzieren und die Messmethode verkaufen.
Solche Erfolgsgeschichten gibt es viele. „Berlin Partner ist eine öffentlich-private Partnerschaft. Das heißt, wir arbeiten mit dem Senat, inzwischen aber auch mit mehr als 280 Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen zusammen. Das ist so deutschlandweit einzigartig“, sagt Geschäftsführer Franzke.
Berater und Vermittler
Berlin Partner ist aber nicht nur Berater und Vermittler, die Gesellschaft bietet ihren Mitgliedern auch viel Gelegenheit, selbst Kontakte zu knüpfen. Hierzu tragen mehr als 80 Berlin-Partner-Veranstaltungen im Jahr bei, wo die Vertreter der Firmen ins Gespräch kommen.
Auch die Berliner Woche ist seit vergangenem Jahr Teil dieses Netzwerkes. Als Lokalzeitung mit einer Auflage von mehr als 1,5 Millionen trägt sie dazu bei, die Aktivitäten und Erfolge von Berlin Partner öffentlich zu machen.
Eine Vielfalt der Perspektiven soll auch die Kampagne "be Berlin" abbilden, die Berlin Partner seit 2008 im Auftrag des Landes umsetzt. Hiermit bewirbt die Gesellschaft die Stadt als lebenswerten Ort der Freiheit, Industriestandort und Sportmetropole. „Wir machen nachhaltiges Marketing, das Menschen in die Stadt bringt, die hier etwas aufbauen wollen“, sagt Franzke.
Dazu gehört auch, den Geist Berlins ins Ausland zu tragen. Dort bekommen die Besucher der sogenannten Berlin Labs einen Mix aus Kultur, innovativen Unternehmen, Gastronomie und charismatischen Persönlichkeiten geboten. Zuletzt präsentierte Berlin Partner die Hauptstadt mit einem zweitägigen Festival in Los Angeles. Anlass war die Feier des 50-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums. Programmpunkte waren eine Station, an der Besucher sich in eine virtuelle Realität begeben konnten, ein Auftritt der Breakdancer Flying Steps, Diskussionen zu Kultur und Design und eine lange Tafel mit berlintypischen Spezialitäten.
Autor:Josephine Macfoy aus Schöneberg |
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