Hundewiese abgelehnt
Bezirk legt Priorität auf Sport-, Spiel- und Grünflächen

Das ehemalige Wildgehege am Weißen See kommt als Hundeauslauffläche nicht in Frage. Es soll im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für den Park anderweitig genutzt werden. | Foto: Bernd Wähner
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  • Das ehemalige Wildgehege am Weißen See kommt als Hundeauslauffläche nicht in Frage. Es soll im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für den Park anderweitig genutzt werden.
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In Weißensee wird es in absehbarer Zeit kein Hundeauslaufgebiet oder eine Hundewiese auf landeseigenen Flächen geben. Das teilt das Bezirksamt nach Prüfung eines entsprechenden BVV-Beschlusses den Verordneten mit.

Wie in allen anderen Ortsteilen des Bezirks steigt auch in Weißensee die Zahl der Einwohner stetig und somit auch die Zahl der Hundehalter. Von letzteren wird die Einhaltung des Leinenzwangs oder die Beseitigung von Hundekot auf Gehwegen und in Grünflächen erwartet, aber auf der anderen Seite gibt es nur wenige Flächen im Bezirk, auf denen die Hunde legal von der Leine gelassen und sich frei bewegen können.Die einzigen ausgewiesenen Auslaufgebiete für Hunde befinden sich im abgelegenen Blankenfelde und am Rande des Mauerparks in Prenzlauer Berg.

Für einen großen Bezirk wie Pankow sei das zu wenig, meinen die Verordneten. Deshalb regten sie für Weißensee an, in einem Pilotprojekt eine weitere Auslaufmöglichkeit für Hunde anzulegen, zum Beispiel im früheren Wildgehege am Weißen See. Das ist zentral gelegen und gut erreichbar, und ringsum gibt es eine dichte Bebauung, in der auch viele Hundehalter leben.

Das Bezirksamt hat diesen Vorschlag geprüft, kann ihn aber nicht umsetzen, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen). Ein Grund sei, dass es für die Ausweisung von Hundeauslaufgebieten im Land Berlin weder eine gesetzliche Regelung noch eine entsprechende Verordnung gebe. Beides existiere aber sehr wohl für eine Versorgung mit wohnortnahen Grün-, Spiel- und Sportflächen für die Bevölkerung. Gemäß den statistischen Vorgaben für den „lebensweltlich orientierten Raum“ gebe in Weißensee noch ein Defizit von 40 Prozent, so Kuhn. Ein Konflikt also zwischen dem Wunsch nach Hundeauslaufgebieten und den vorhandenen Defiziten in Sachen Grün-, Spiel- und Sportflächen. „Es besteht außerdem kein gesetzlicher Anspruch auf eine Ausweisung von Hundeauslaufflächen. Aus diesen Gründen kann keine der bestehenden Grünflächen umgewidmet und zu einem Hundeauslaufgebiet umgenutzt werden.“

Das ehemalige Rehgehege am Weißen See, das als Hundeauslauffläche vorgeschlagen wurde, sei Teil einer hochwertigen Grünanlage und liege im Herzen des Parks direkt am Weißen See, so Kuhn weiter. Mit knapp 700 Quadratmetern entsprach die Gehegefläche nicht mehr der für eine Tierhaltung erforderlichen Haltungsrichtlinie für Damwild. Deshalb sei der Tierbestand umgesetzt worden. Im Gesamtkonzept des Bezirkes zur Sanierung der Grünanlage am Weißen See ist an dieser Stelle eine parkaffine gemeinwohlorientierte Nutzung vorgesehen, betont der Stadtrat.

Allerdings räumt er ein, dass ein gemeinwohlorientierter Verein, zum Beispiel ein Hundesportverein die Möglichkeit habe, eine Fläche zu mieten oder zu pachten und anderen Hundehaltern als Auslaufgebiet zur Verfügung zu stellen. Für einen gemeinnützigen Zweck könne gegebenenfalls eine weniger für die Erholung geeignete Fläche im Fachvermögen des Bezirkes verpachtet werden. Voraussetzung: Die Fläche muss eigenständig unterhalten werden und sie darf nicht kommerziell betrieben werden.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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