Die Straße den Fußgängern
Leon-Jessel-Kiez macht beim autofreien Tag mit
Am Dienstag, 22. September, ist der internationale autofreie Tag. In Berlin wird dieser Tag zum Anlass genommen, um mehr als zwei Dutzend Straßen zu temporären Spielstraßen zu erklären. Im Bezirk beteiligen sich vier Initiativen an der Aktion.
Mit dabei ist auch die Stadtteilinitiative "Miteinander im Kiez" um den Leon-Jessel-Platz. Hier wird ein Abschnitt der Sigmaringer Straße für Autos und auch Radfahrer für mehrere Stunden am Nachmittag tabu sein.
„Jeder kann alles machen,
was die Straße belebt“
Konkret wird der Bereich der Sigmaringer Straße zwischen Wegener- und Gasteiner Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt und wird von 14 bis 18 Uhr zur Spielstraße. Auf dem Areal werden dann Spielangebote gemacht: Es kann Volleyball oder Federball gespielt werden, die Jüngsten können gefahrlos mit Bobby Cars auf der Straße fahren, es kann mit Straßenkreide der Asphalt bemalt werden. „Jeder kann alles machen, was die Straße belebt“, sagt Ingrid Lienke, Vorstand der Stadtteilinitiative. Sie wird am autofreien Tag als „Straßenkapitänin“ die Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf tragen und dafür sorgen, dass kein Autofahrer den Straßenabschnitt passieren kann. „Freundlich, aber bestimmt und mit Fingerspitzengefühl“, sagt sie.
Durchfahrtverbot gilt auch die Radfahrer
Schon im Vorfeld werden Anwohner darauf aufmerksam gemacht, dass an diesem Nachmittag auch keine Autos in der Straße parken sollten. „Die Fußgänger sollen für ein paar Stunden den Vorrang haben, Autofahrer werden ganz nach hinten geschoben“, erklärt Ingrid Lienke. Übrigens betrifft das Durchfahrtverbot auch die Radfahrer. Sie müssen absteigen und schieben. „Das ist eine schöne Sache. Für ein paar Stunden wird das Spiel- und Freizeitangebot in der Stadt vergrößert“, sagt Lienke. Sie freut sich, Teil dieser berlinweiten Aktion zu sein.
Dabei sorgen sie und ihre Mitstreiter der Stadtteilinitiative schon regelmäßig dafür, dass der Bereich Sigmaringer Straße und Leon-Jessel-Platz zur Spielstraße wird. Freitags zwischen 16 und 18 Uhr gehört die Straße den Kindern. Allerdings kann die Straße nicht gesperrt werden. „Wir wollen die Autofahrer darauf aufmerksam machen, dass es sich hier um einen verkehrsberuhigten Bereich handelt und Fußgänger Vorrang haben. Den meisten ist das nicht bewusst“, sagt Lienke. Oft werde die Straße wochentags zur Rennstrecke, an das Schritttempo hält sich kaum jemand.
Berlinweite Aktion
Die regelmäßige „Aktion Spielstraße“ stößt bei den Anwohner und vor allem den Kindern auf sehr positive Resonanz. Selbst die Autofahrer akzeptieren diesen Fingerzeig. „Einige bedanken sich sogar, dass sie auf diese Weise auf die bestehende StVO aufmerksam gemacht werden und drosseln die Geschwindigkeit.“ Noch schöner wäre es, wenn die Autofahrer den Bereich um den Leon-Jessel-Platz umfahren würden. Mit der "Aktion Spielstraße" käme man diesem Ziel um ein gutes Stück näher. Und auch berlinweite Aktionen wie die „autofreie Stadt“ würden dazu beitragen. Daher war es für den Verein "Miteinander im Kiez" keine Frage, sich zu dieser Aktion anzumelden.
Neben der Sigmaringer Straße im Leon-Jessel-Kiez ist auch ein Abschnitt der Babelsberger Straße, die Rüdesheimer Straße vor der Grundschule und ein Bereich in der Windscheidstraße dabei. Überall gilt von 14 bis 18 Uhr: Für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Straße gehört den Fußgängern. Den Startschuss für die berlinweite Aktion gibt Verkehrssenatorin Regine Günther übrigens in Wilmersdorf. Sie ist am 22. September vor der Rüdesheimer Grundschule zu Gast und wird die temporäre Spielstraße stellvertretend für alle anderen Standorte in Berlin offiziell eröffnen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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