Neubau wegen Schimmel gesperrt
Im Altbau der Jean-Krämer-Schule müssen Schüler und Lehrer „zusammenrücken“
„Die Jean-Krämer-Schule hat ihre ganz eigene Krise – Corona haben wir ja alle.“ So begann eine Mitteilung der Schulleitung an die Eltern. Denn in dieser Oberschule in Alt-Wittenau gab es zuletzt neben der Pandemie ein weiteres Thema – nämlich Schimmelbildung.
Wie die einzuschätzen und damit umzugehen ist, führte auf unterschiedlichen Ebenen zu unterschiedlichen Konsequenzen und Bewertungen. Den ersten Schritt machte die Schulleitung, als sie am 27. November ankündigte, die Schule mit sofortiger Wirkung zu schließen. Begründet wurde das mit dem Schimmel sowie Unterkühlung, anscheinend wegen nicht funktionierender Heizung. Beides würde sich „schwerwiegend auf die Gesundheit der Kinder und des pädagogischen Personals auswirken“.
Schon am 30. November machten Schulamt und Schulaufsicht den Totalstopp des Unterrichts wieder rückgängig. Die Schule wurde wieder geöffnet. Das Vorgehen der Direktion habe „überrascht“, ließen Verantwortliche in der Verwaltung durchblicken. Es gebe zwar Probleme mit Schimmel, allerdings nur im Neubau. Angaben über nicht ausreichend geheizte Räume hätten sich hingegen als unrichtig erwiesen. Der Neubau blieb aber erst einmal geschlossen und damit auch die sich dort befindliche Mensa. Und alle mussten im Altbau „zusammenrücken“, wie das die Schulleitung formulierte. Sie wies auch erneut darauf hin, dass es in den Räumen im Durchschnitt nicht wärmer als 17 Grad werde.
Das Schulamt sei ebenso wie das Facility Management „unverzüglich vor Ort gewesen“, erklärte wiederum Schulstadtrat Tobias Dollase (für CDU) in der Bezirksverordnetenversammlung. Es seien Luftmessungen veranlasst worden, deren Ergebnisse zunächst abgewartet werden müssten. Ursache für das Problem sind wohl Mängel bei Dacharbeiten gewesen. Dadurch gelangte Feuchtigkeit in das Gebäude, was sich nun vor allem in der kälteren Jahreszeit zeigt. Von der Schimmelbildung betroffen seien derzeit neben einem Unterrichtsraum und der Mensa ein Freizeitraum sowie eine Toilette, sagt Baustadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU). „Es geht aufwärts. Jedenfalls hat das Schulamt es versprochen“, konstatierte die Schulleitung. Allerdings machte sie auch deutlich: „Sollten sich die Bedingungen nicht wieder normalisieren, müssen wir neue Lösungen suchen.“
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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